Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Deutscher Doppelerfolg beim OLMA-Preis in St. Gallen

Der 70. OLMA-Preis, 7. Turnier in der diesjährigen Weltcup-Serie wurde zu einem Glanztag für Radball-Deutschland. Im Finalspiel standen sich mit RVS Obernfeld (Andre und Manuel Kopp) und RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) die beiden besten BDR-Teams dieses Jahres gegenüber. In einem überaus engen Spiel war nach 2 x 7 Minuten mit 8:8 Toren noch keine Entscheidung gefallen. Auch die Verlängerung um 7 Minuten brachte mit 10:10 noch keinen Sieger. Erst die Nervenschlacht im 4-Meter-Schießen ließ die Kopps mit 13:12 Toren jubeln. Im Prestigeduell gegen ihren Konkurrenten um die WM-Fahrkarte hatten sie rechtzeitig vor dem DM-Finale in einer Woche noch einmal ein Achtungszeichen gesetzt. Ferner schafften sie in ihrem 25. WC-Turnier nach 09.08.09 in Oita/JPN und 28.06.14 in Krofdorf endlich den 3. WC-Sieg für sie. Zudem haben sie sich in die lange Siegerliste mit klangvollen Namen des OLMA-Turniers als 20. Sieger aus Deutschland (Rekordhalter Wenzel-Bittendorf aus Krofdorf 4 x von 1960 – 1966) eintragen können. Der Lohn für die Eichsfelder: Mit Platz 1 haben sie wieder die Leadertrikots vom RS Altdorf übernommen.

Fast schon historisch der Doppelsieg durch RMC Stein, denn zuletzt passierte das im Weltcup am 10.04.10 in Ailingen durch RV Gärtringen (Berner-König) und RSG Ginsheim (Müller-Rossmann), einem Turnier, an dem der jetzt 4-fache Weltmeister Patrick Schnetzer an der Seite von Didi Schneider seine Erfolgsserie begann.

In den beiden Vorrundengruppen hat RMV Mosnang (Lukas Schönenberger – Timo Reichen), für den Ausrichter RC St. Gallen mit der Wildcard dabei, dem übrigen Teilnehmerfeld aus 6 Nationen die Schau gestohlen. Die Mosliger blieben als einziges Team ohne Verlustpunkt und holten sich den Gruppensieg. Türöffner für den Erfolg war das Match gegen RVS Obernfeld, das mit hohem taktischen Vermögen knapp mit 2:1 Toren gewonnen wurde. Im folgenden Suisse-Duell um die Nr. 3 der Eidgenossen gegen RMV Pfungen (Gebr. Waibel) ging es ums Prestige und mit 5:2 Toren wurde der Deckel draufgesetzt. In Gruppe 2 war die Favoritenrolle mit RC Winterthur (Peter Jiricek – Marcel Waldispühl) und RMC Stein eigentlich klar, aber SC Svitavka (Jiri Hrdlicka – Pavel Loskot) bleiben immer für eine Überraschung gut. Das schafften die Tschechen gegen RMC Stein beim Torefestival mit 8:8 durchaus und holten ihre Pflichtsiege über VC Dorlisheim II (Thomas Leclerc – Mathias Seyfried) und UC Benicarlo (Florencio Monge – Marcel Chaves). RMC Stein siegte gegen diese Kontrahenten sehr viel höher, aber im letzten Spiel gegen den bereits für das Halbfinale feststehenden RC Winterthur mußte ein Punkt her, um das Nervenspiel im 4-Meter-Schießen gegen SC Svitavka zu vermeiden. Mit 2:2 Toren holte sich RMC Stein den nötigen Punkt und RC Winterthur war als Gruppensieger auch zufrieden.

Im Halbfinale gab es also zwei Duelle Schweiz gegen Deutschland. Zunächst stoppte RMC Stein klar mit 7:2 Toren die Erfolgsserie vom RMV Mosnang und zog sicher ins Finalspiel ein. Dafür gab es im 2. Halbfinale Dramatik pur zwischen RC Winterthur und RVS Obernfeld. Natürlich drückten die Schweizer Anhänger für RC Winterthur beim OLMA-Abschied die Daumen, nach regulärer Spielzeit stand es 4:4, also mußte das Penalty-Schießen die Entscheidung bringen und hier waren die Deutschen mit 7:6 Toren etwas glücklicher. Im kleinen Finale um Rang 3 sicherte sich erwartungsgemäß RC Winterthur mit 5:1 Toren den Platz auf dem Treppchen.

Für das Heim-WC-Finale sieht die Lage so aus, daß mit RC Höchst I und II, RMC Stein, RVS Obernfeld, RS Altdorf, RC Winterthur und RV Dornbirn (trotz der jetzigen 16 Rankingpunkte für Platz 9) bereits 7 Teilnehmer feststehen. Um Platz 8 scheint eine Vorentscheidung gefallen zu sein, denn mit Platz 6 und 25 Rankingpunkten hat SC Svitavka nach 4 Turnieren 110 Punkte vorgelegt, aber versäumt, den Sack zuzumachen. Im Spiel um Platz 5 hat RMV Pfungen mit 6:3 Toren gewonnen. RMV Pfungen hat nun 80 Rankingpunkte, braucht beim letzten WC in 14 Tagen in Wendlingen zwingend Platz 4 = 35 Rankingpunkte, also das Halbfinale. Eine Hürde also, die sie in ihren bisher 11 Turnieren erst 1 x geschafft haben. 30 Rankingpunkte und damit Punktgleichstand reichen nicht, weil SC Svitavka in dieser Saison mit Platz 4 einmal die bessere WC-Platzierung geschafft hat.