Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Wie erwartet: Weltcupsieg für RC Winterthur in Osaka

Beim 3. diesjährigen Weltcupturnier in Osaka/Japan gab es keine Überraschung. RC Winterthur/SUI mit dem Rekordspieler Peter Jiricek (67. Turnier) und Marcel Waldispühl(zum 38. Male dabei) dominierten wie erwartet den Wettbewerb und siegten im Finalspiel gegen Asien-Meister RSV Osaka (Yusuke Murakami – Koji Okajima) mit 7:3 Toren, nachdem sich bei Halbzeit mit 5:1 schon der Sieg für die Eidgenossen abzeichnete. Mit diesem 9. gemeinsamen Turniersieg setzten Jiricek – Waldispühl einen guten Grundstein für das anstehende Weltcup-Finale daheim am 12.11.16, für das man sich gern wieder nach einjähriger Unterbrechung sportlich qualifizieren möchte. Für den 38-jährigen 3-fachen Radballweltmeister Peter Jiricek war es bereits  im 32. Finalspiel der 18. Turniersieg bei insgesamt 389 Weltcupspielen und damit ist er nun wieder alleiniger Rekordhalter. Der andere Gast aus Europa kam vom VC Cronenbourg/Frankreich. Hier mußte  Stephane Bauer auf seinen Stammpartner Frederic Doell verzichten und spielte dafür mit Ersatzmann Jacques Ohl. Unter dieser Konstellation war ein erfolgreiches Abschneiden natürlich keine Selbstverständlichkeit.

Die Gruppe 1 wurde klar vom Turnierfavoriten RC Winterthur beherrscht. Jeweils 4 und mehr Tore in der 1. Halbzeit ließ den Schweizern die Möglichkeit, mit den Gegnern „ein wenig zu spielen“ und ihnen Chancen zu Gegentoren zu ermöglichen. Der einzige echte Test war das Spiel um den Gruppensieg gegen Japans Meister RSV Osaka, das sicher mit 6:2 Toren für sich entschieden wurde. Dieses Spiel wiederholte sich zum Turnierende, denn es wurde später auch das Finalspiel.

Die Gruppe 2 war etwas offener wegen der fehlenden klaren Dominanz vom VC Cronenbourg. Die Zuschauer witterten schon im Spiel VC Cronenbourg gegen Mauba (Hideki Yasul – Kazutoshi Ohno), Platz 7 im Vorjahr, eine kleine Überraschung, denn Mauba führte bei Halbzeit 2:0. Vor allem Stephane Bauer mit diversen Einzelaktionen war es zu verdanken, daß die Elsäßer das Spiel noch zum 3:2-Sieg kippen konnten. Wesentlich sicherer ging VfH Tokyo I durch die Gruppenspiele und im Spiel um den Gruppensieg (war wichtig, weil der Sieger im Halbfinale RC Winterthur vermeiden konnte) tippten nicht wenige auf Japans Altmeister Ko Matsuda mit seinem jungen Partner. VC Cronenbourg war hier sofort im Bilde und schaffte knapp mit 5:4 Toren doch noch Gruppenplatz 1.

Nachdem RC Winterthur sein Halbfinalspiel gegen VfH Tokyo I (Ex-WM-A-Gruppenspieler Ko Matsuda mit Weltcupneuling Tomo Yamagata) deutlich mit 9:0 (6:0) Toren für sich entschieden hatte, kam es im 2. Halbfinale zwischen RSV Osaka und VC Cronenbourg zu einem Match auf Augenhöhe, das die Japaner immer in Führung liegend unter dem Jubel der asiatischen Zuschauer knapp mit 3:2 Toren für sich entschieden. So blieb für die Franzosen nur das „kleine Finalspiel“ um Rang 3 gegen VfH Tokyo I, der Gegner aus der Gruppenphase. Die Japaner hatten inzwischen Mut geschöpft und VfH Tokyo I führte nach 7 Minuten mit 3:2 Toren. VC Cronenbourg hatte erhebliche Mühe, ins Spiel zu kommen und konnte am Ende mit etwas Glück einen knappen 5:4-Erfolg verbuchen, der schließlich Platz 3, also den Platz auf dem Treppchen, bedeutete. Für Jacques Ohl, der vor fast 9 Jahren sein letztes Weltcupturnier gespielt hatte, ein ganz stolzer Augenblick, erstmals auf dem Treppchen, Stephane Bauer hatte in Japan schon einmal Platz 2 belegt.

In der Gruppe 1 waren am Ende Hongkong-China I (WM-Spieler Wing Tai Ho – Chun Tin Kwan) und Johre Bahru (Mohd Zikri Dahalan – Mohd Khairul Azhar) auf den Plätzen 4 und 5 punktgleich (3:3 im direkten Vergleich). Zum Penalty-Schießen dieser punktgleichen Mannschaften kam es nicht, weil Johore Bahru zum Mittagessen schon nicht mehr in der Halle war. Demzufolge wurde wurde Hongkong-China I mit 5:0 Toren zum Sieger des Penalty-Schießens erklärt. Johore Bahru spielte daher gegen Hongkong-China II (Chun To Tsui – Wing Sun Mak) – beide zum 6. Male im Weltcup dabei – um Rang 9. Hongkong-China II führte bei Halbzeit mit 2:1 Toren, ging dann jedoch Johore Bahru mit 6:2 Toren unter, wodurch die Spieler aus Malaysia ihren 9. Rang aus dem Vorjahr verteidigten. Überlegener Sieger im Spiel um Platz 7 wurde Hongkong-China I gegen Mauba mit 6:2 Toren, eine klare Verbesserung bei Hongkong-China I gegenüber dem Vorjahr war deutlich zu spüren. Im Spiel um Platz 5 gab es den Rivalenkampf Osaka gegen Tokyo, die beiden Radballhochburgen Japans. VfH Tokyo II (Satoshi Tanaka – Ken Hirano) verbesserten sich mit dem 5:4-Sieg gegenüber den Vorjahr vom 8. auf den 5. Rang, während der Verlierer dieses Platzierungsspiels Star Bicycle Osaka (Hiroki Sugitani – Tatsuya Tanaka) wie im Vorjahr mit Platz 6 vorlieb nehmen mußte.