Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Weltcup in Ludwigslust: Sieg für RMC Stein, Leadertrikot für RVS Obernfeld

Einen erfolgreichen Auftritt hatte der BDR beim 2. diesjährigen Weltcupturnier in Ludwigslust, das der SV Wanderlust Lüblow perfekt ausgerichtet hat. Unterstützt sogar vom NDR 1 Mecklenburg-Vorpommern, ein Moderator vom NDR MV war sogar Hallensprecher. RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) siegte in einem furiosen Finalspiel gegen den Rekord-Gesamt-Weltcupsieger und Vize-Weltmeister RS Altdorf (Dominik Planzer und Roman Schneider) mit 6:4 Toren und sicherten sich damit in ihrem 12. Weltcupturnier bereits zum 3. Male Platz 1. Das Spiel begann voll offensiv. Die 1:0-Führung der Eidgenossen kippte RMC Stein binnen 70 Sekunden zum eigenen 2:1. Das konnte auch RS Altdorf und führte in der 5. Minute wieder mit 3:2. Gerhard Mlady spielte mutig Dominik Planzer aus und erwischte Keeper Roman Schneider auf dem falschen Fuß und schon stand es 3:3, das Halbzeitresultat. Den besseren Start in die 2. Hälfte hatten die Deutschen und binnen 2 Minuten legte RMC Stein das 5:3 vor, das Dominik Planzer eine Minute später aus der Drehung heraus zum 4:5 verkürzte. Nun knisterte förmlich die Spannung, Stein wollte kein Risiko mehr eingehen und mit Hilfe vom „Zeitspiel“ bekam RS Altdorf 40 Sekunden vor Schluß Ballbesitz. Dominik Planzer wollte es mit Gewalt und Bernd Mlady spitzelte ihm den Ball weg und schob ins leere Tor: die Entscheidung. Das „kleine Finale“ um Rang 3 – hier ging es auch um dqs Leadertrikot -  gewann RVS Obernfeld (Andre und Manuel Kopp) gegen RV Dornbirn (Martin Lingg und Daniel König) sicher mit 3:0 Toren und holten sich damit nach Rang 2 beim 1. Turnier in Großkoschen jetzt das weiß-rote Leadertrikot, das auf jeden Fall bis zum 4. Turnier Ende August in Sangerhausen in ihrem Besitz bleiben wird. Manuel Kopp hatte per Ecke nach 70 Sekunden schon Erfolg und ein Alleingang von Andre Kopp in der 5. Minute brachte die Eichsfelder zur Pause in die Erfolgsspur. RV Dornbirn versuchte es nun mit Gewaltschüssen von Martin Lingg, bei 2 Lattenschüssen wackelten auch das Tor. Aus so einer Situation profitierte Manuel Kopp zum 3:0 und machte damit den Sack zu.

Der 1. Vorsitzende des Ausrichters Burkhard Protz hatte mit seinen Mitarbeitern über viele Monate Arbeit für eine tolle Veranstaltung gesorgt und wurde anläßlich des 100-jährigen Jubiläums des Vereins vom Bundespräsidenten mit der Ehrenplakette ausgezeichnet. 10 Mannschaften aus 6 Nationen spielten auf gutem Niveau, jedoch das Publikumsinteresse war erst bei der Hauptveranstaltung zufriedenstellend.

Wie erwartet entwickelte sich das Weltcupturnier zu einem Dreikampf RS Altdorf gegen die beiden führenden Bundesligateams RMC Stein und RVS Obernfeld. In der Gruppe 1 waren die Schweizer und RVS Obernfeld nie gefährdet, das Halbfinale zu verpassen. Gegen VC Dorlisheim II (Mathias Seyfried und Thomas Leclerc) ließen die Eidgenossen die Zügel recht locker und die jungen Franzosen hielten frech dagegen, der Lohn: ein respektables 4:6. Dafür war RS Altdorf dann aber wieder voll konzentriert im wichtigsten Gruppenspiel um Platz 1 gegen RVS Obernfeld, denn für das Halbfinale wollte man lieber gegen den Gruppenzweiten der anderen Gruppe spielen. Mit den besseren Torabschlüssen hatte RS Altdorf das Match sicher im Griff, ging mit 2:0 in die Halbzeit und kontrollierte bis zum Abpfiff mit 4:0 jederzeit die Begegnung. In der Gruppe 2 war RMC Stein eindeutig tonangebend, blieb in Halbzeit 1 gegen SV Lüblow (Danny Bennühr und Andre Crantz), Sokol Zlin (Martin Struhar mit Ersatz Miroslav Gottfried) und gegen RV Dornbirn sogar ohne Gegentor. Die Spannung konzentrierte sich mehr auf Platz 2 und hier war das Schlüsselspiel RV Dornbirn gegen VC Dorlisheim I (Benjamin Meyer und Quentin Seyfried). Die Österreicher schafften durch Daniel König früh in der 2. Minute die 1:0-Führung, als er nach einem abgewehrten Torschuss reaktionsschnell nachsetzte und den Ball über die Linie bugsierte. Diese knappe Führung verwaltete RV Dornbirn sehr geschickt und Keeper Martin Lingg ließ nichts zu. Die letzte Halbfinalchance für den WM-Dritten VC Dorlisheim I wäre nur mit einem Sieg über RMC Stein möglich gewesen, aber die Deutschen ließen sich nicht überraschen und sicherten sich einen 7:4-Sieg.

Im 1. Halbfinale war der Favorit RS Altdorf gegen RV Dornbirn klar tonangebend, legte bis zur Halbzeit mit 4:0 schon das beruhigende Polster vor. Die Vorarlberger kamen zwar noch auf 2:4 heran, aber RS Altdorf legte wieder an Tempo zu und siegte sicher 6:3. Superspannung dann im 2. Halbfinale, der deutsche Klassiker RMC Stein gegen RVS Obernfeld. Schon nach 6 Sekunden das 1:0 durch Bernd Mlady zur Führung, dem schon bald das 2:0 folgte. Andre Kopps schnellere Reaktion aus dem eigenen Strafraum brachte zwar das 1:2, aber die Franken konterten schnell zum 3:1-Pausenstand. Diese Führung wollte Stein möglichst sicher durch die 2. Hälfte bringen, aber die BL-Kontrahenten kennen sich zu gut. RVS Obernfeld markiert das 2:3 und dann passiert RMC Stein der einzige gravierende Fehler im Turnier: man kann den Sieg die letzte Minute beim eigenem Ballbesitz nicht absichern. 20 Sekunden vor Schluß macht Manuel Kopp mit einem Supertreffer von Pfosten zu Pfosten doch noch den Ausgleich. 4-Meter-Schießen. In der 1. Serie trifft nur Bernd Mlady, in der 2. Serie nur Manuel Kopp, es steht 4:4 und weiter. Bernd Mlady verwandelt, aber Andre Kopp verfehlt zum 3. Male, die Entscheidung. 7 Fehlschüsse auf beiden Seiten bei 10 Versuchen ist bedenklich.

Die schon in der Vorrunde überforderten Ungarn KSE Baj (Vilmos Toma mit Ersatzmann Bence Krausz) hatte im Spiel um Platz 9 gegen Sokol Zlin (für den Stammspieler Martin Struhar spielte nun Adam Radek) beim 1:7 keine Chancen, obwohl sie bis zum Seitenwechsel ein 1:1 hielten.

Das Oberligateam des Ausrichters SV Lüblow mit der Wildcard zeigte sich mutig, gewann sogar 4:3 gegen Sokol Zlin und wurde Gruppenvierter. Gegen VC Dorlisheim II im Spiel um Platz 7 reichte dann aber die Kondition nicht mehr und man verlor 1:4, Platz 8 war dennoch respektabel. Beim Weltcupdebut von VC Dorlisheim II war gute Ansätze erkennbar.

VC Dorlisheim I zeigte auch im Spiel um Platz 5 gegen Start Pilsen (5:4), daß man mit guter Technik und großem Ehrgeiz den Anschluß zur Weltspitze gefunden hat. Chancen zum Halbfinale, speziell in Spiel gegen RV Dornbirn, waren da.