Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Endlich ein wichtiger Titel: RVS Obernfeld I Deutschlandpokalsieger

Grün ist die Hoffnung. Hat es daher an dem grünen Trikot des RVS Obernfeld I (Andre und Manuel Kopp) gelegen, daß endlich der erste Titel gewonnen wurde ? Die Cousins hatten schon oft die Hand an Gold und immer wieder schnappte ein anderes Team ihnen den oberen Platz auf dem Treppchen vor der Nase weg. Nun ist es endlich gelungen, in der sehr engen „Rems-Arena“ in Backnang-Waldrems holten sie sich den Titel Deutschlandpokalsieger Elite 2016. Damit kassierten sie nicht nur 3 Wertungspunkte in der BDR-WM-Qualifikation sondern sind auch Teilnehmer an der Europameisterschaft in Wallbach am 29./30.04.16, bei der weitere Rankingpunkte möglich sind.

Ins Finalspiel ging RVS Obernfeld I als großer Favorit gegen die Überraschungsmannschaft des Tages RC Iserlohn (Daniel Endrowait – Heiko Cordes). Aber waren die Sauerländer wirklich Außenseiter ? Platz 2 in der aktuellen Tabelle der 1. Radball-Bundesliga und ein unglücklicher Platz 4 im Vorjahrespokalfinale sind Achtungszeichen genug. RVS Obernfeld I hat inzwischen genug Erfahrung mit Finalspielen gesammelt und nahm sofort das Heft des Handelns in die Hand. Mit den Angriffen der Iserlohner kommen sie abwehrorientiert gut klar und mit konzentrierten Angriffen schafften sie zur Pause mit 3:0 bereits eine Vorentscheidung. Auch in der 2. Hälfte blieben die Eichsfelder Chef auf der Fläche und feierten mit 6:1 Toren verdient den Titel.

Im kleinen Finale um Platz 3 – und einen WM-Rankingpunkt – standen sich die Verlierer der Halbfinals SV Eberstadt (Roman Müller – Jens Krichbaum) als Titelverteidiger und RMC Stein (Bernd und Gerhard Mlady) als Pokalsieger 2014 gegenüber. Dem SV Eberstadt merkte man die innere Enttäuschung der Halbfinalpleite gegen RC Iserlohn (3:5) an und hatte gegen die Franken Probleme im Angriff. Mit 1:4 Toren bei Halbzeit war das Spiel praktisch schon verloren und RMC Stein verteidigte diese Führung bis zum Spielende sicher und holte sich Bronze.

In den beiden Vorrundengruppen gab es die erwarteten Ergebnisse. In Gruppe 1 spielte Meister und Titelverteidiger SV Eberstadt konzentriert gegen RVI Ailingen zum 4:2 und RSC Schiefbahn nach 2:2 bei Halbzeit zum 6:3-Erfolg. Mit dem gleichen Resultat siegte RVS Obernfeld I über RSC Schiefbahn, hatte aber gegen das ehrgeizige Team RVI Ailingen beim knappen 3:2 bis zum Schluß Probleme. Vor dem letzten Gruppenspiel waren RVS Obernfeld I und SV Eberstadt bereits im Halbfinale und da entgegen den letzten Jahren dieses Endergebnis nicht mehr mit in die Endrunde genommen wurde, war das Match nur dadurch von Bedeutung, weil der Verlierer gegen den Sieger der Gruppe 2 anzutreten hatte. In dieser Gruppe 2 spielten die Mladys stark auf und waren nach klaren Siegen über RSV Großkoschen und RC Iserlohn bereits durch. Im Blickpunkt stand hier das Heimteam RSV Waldrems II. Noch nervös ging man gegen RC Iserlohn hoch 0:7 unter. Im einzigen Zweitligaduell gegen RSV Großkoschen legte man nach 2:1 zur Pause in Hälfte 2 deutlich zu und schaffte den umjubelten Dreier mit 7:2 Toren. Die Grenzen wurden aber beim 1:10 gegen RMC Stein aufgezeigt, dennoch mit Rang 3 war das realistische Ziel erreicht.

Im 1. Halbfinale standen sich SV Eberstadt und RC Iserlohn gegenüber. Schon beim vorjährigen Pokalfinale standen die Südhessen am Rande einer Niederlage (4:4). Jetzt ging RC Iserlohn 2:0 in Führung und SV Eberstadt hatte Mühe, bis zur Halbzeit zum 2:2 auszugleichen. Mit der 3:2-Führung für SV Eberstadt schien das Spiel „seinen normalen Weg zu laufen“. Aber RC Iserlohn glich postwendend zum 3:3 aus und Daniel Endrowait schaffte eine gewisse Vorentscheidung, als er einen Fehlpaß von Roman Müller zum 4:3 verwertete. SV Eberstadt mußte nun aufmachen und fing sich noch den 5. Gegentreffer. Unglaublich: RC Iserlohn steht im Finale !

Im 2. Finalspiel gab es das alte Duell RVS Obernfeld gegen RMC Stein. Mit 2:2 wurden auch hier die Seiten gewechselt, aber RVS Obernfeld konnte dann sich mehr und mehr mit seinem sicheren Ballbesitzspiel durchsetzen und schaffte mit 6:4 Toren nach dem 1:8-Vorrundendebakel gegen SV Eberstadt die Wende zum späteren Pokalerfolg.

Im geschlagenen Teilnehmerfeld gab es wenige Stunden vor Beginn infolge Absage von RC Oberesslingen infolge Erkrankung noch eine Änderung. Nach den Durchführungsbestimmungen (nächstplatzierte Mannschaft derselben Gruppe) wären RMC Stein II und dann VfH Mücheln startberechtigt gewesen. Beide Teams sagten ab, also wurde der 8. Teilnehmer entgegen den Durchführungsbestimmungen aus der anderen Halbfinalgruppe mit RVI Ailingen (Markus Lang – Michael Brugger) besetzt. Diese verloren das Spiel um Platz 5 gegen das Heimteam RSV Waldrems II (Björn Bootsmann – Marcel Schüle) im 4-Meter Schießen mit 7:8 Toren. Platz 7 sicherte sich RSC Schiefbahn (Marius Hermanns – Sven Holland-Moritz) bei ihrer Finalpremiere gegen RSV Großkoschen I (Tobias Kolba – Norman Tuppatsch) klar mit 7:3 Toren.