Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Dramatisches DM-Finale im 5er: Sieger RTK Krofdorf

Zum 40. Male seit 1977 wurde die Deutsche Meisterschaft im 5er Hallenradball ausgespielt und zum 7. Male war die Eduard-David-Halle in Krofdorf-Gleiberg die Austragungsstätte. Neben der Sportschule in Frankfurt/M. wurde hier das 5er Spiel geboren und zu den Spielern der 1. Stunde zählten Rainer Will, Norbert Leicht, Wilfried Abel und Martin Wagner, die anno 1977 in Kamen/NRW den 1. DM-Titel in die alte Radballhochburg Krofdorf holten und jetzt daheim der neuen Teutonia-Truppe die Daumen drückten. 1983 konnte der Titel zum 2. Male geholt werden und nun bei der Heim-DM gelang den Söhnen Thomas Abel, Luca und Jascha Wagner, dazu Sascha Götz, Kai Kraft, Jens Häuser und Steven Johncox nach 33 Jahren der 3. DM-Titel für den Traditionsverein in Mittelhessen.

Die Spannung und Dramatik in diesem 40. Finale war kaum zu toppen, denn über die Bundesligarunde hatten sich 5 nahezu gleichwertige Teams qualifiziert. Am Ende waren wie in der Vergangenheit so oft wieder 2 Teams – jetzt RTK Krofdorf und Titelverteidiger RSV Waldrens -  punktgleich, so daß ein Entscheidungsspiel über 2 x 5 Minuten erforderlich war, das mit 0:0 noch immer keinen Sieger hervorbrachte. Also mußte das 7-Meter-Schießen letztlich die Entscheidung bringen. Hier standen die beiden Torhüter mit spektakulären Paraden im Fokus. 3 Schützen vom RSV Waldrems und 2 von RTK Krofdorf hatten bereits vergeben. In der Phase der höchsten Nervenanspannung behielt ausgerechnet Krofdorfs letzter Schütze, der Rückkehrer Thomas Abel, der seine größten Erfolge mit den 2 WM-Titeln in der Fremde beim RV Hechtsheim erzielte, die Coolness und verwandelte seinen Penalty hinten flach zum umjubelten 1:0-Sieg. Für den Titelverteidiger RSV Waldrems blieb es nach 5 DM-Titeln nun zum 7. Male bei der Silbermedaille. Dabei hatten die Württemberger es vor dem letzten Gruppenspiel selbst in der Hand, den „Sack zuzumachen“ bzw. DM-Titel zu holen. Man brauchte gegen RTK Krofdorf lediglich ein unentschieden zum Titel, die Mittelhessen dagegen mußten alles oder nichts spielen, denn ihr Druck war: bei Sieg über RSV Waldrems Entscheidungsspiel, bei unentschieden Bronzemedaille und bei einer Niederlage drohte mit Platz 5 die rote Laterne. Mit dem goldenen Treffer zum 1:0 für RTK Krofdorf nahm die spätere Dramatik über das Entscheidungsspiel seinen Lauf.

Nach der im Vorjahr verpaßten DM-Teilnahme holte sich der Meister 2013 RSG Ginsheim jetzt wie 2012 und 2014 wieder eine Bronzemedaille. Für die Südhessen wäre mehr drin gewesen, denn in ihrem letzten Spiel gegen RSV Waldrems wären sie mit einem Sieg auf 8 Pluspunkte gekommen, das wäre der Titel gewesen. Man führte sogar bei Halbzeit mit 1:0 und wäre in der Spur gewesen, jedoch in der 2. Hälfte drehte der Titelverteidiger das Match zum eigenen 2:1-Erfolg und damit war der Titel futsch und man mußte sogar ums Treppchen bangen, denn im nachfolgenden Spiel konnte der Rekordmeister RV Gärtringen (11 Titel) bei einem Sieg über RC Iserlohn vorbeiziehen. Die Sauerländer verhalfen dann jedoch die RSG Ginsheim zu Bronze, denn RC Iserlohn besiegte den RV Gärtringen mit 2:0 Toren. Damit verhinderten sie auch, daß RV Gärtringen noch ins Titelrennen (7 Pluspunkte wären möglich gewesen) eingreifen konnte. Auch für RC Iserlohn wäre mehr drin gewesen, denn gegen RSG Ginsheim führte man bei Halbzeit 3:2, aber die Punkte gingen doch mit 3:4 Toren an die Männer vom Altrhein. Mit 0:0 holte RC Iserlohn einen respektablen Punkt gegen RSV Waldrems, aber mit der folgenden 0:1-Pleite gegen RTK Krofdorf war man raus aus dem Medaillenrennen.