Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Zwei Oberligisten schaffen den Sprung ins Viertelfinale

Die neue Radballsaison hat traditionell mit dem Achtelfinale im Deutschlandpokal Elite begonnen. Hier sind alle 36 Zweitligisten und die jeweiligen Oberliga-Landespokalsieger startberechtigt. Nicht gemeldet hatten BL-Absteiger RSV Waldrems I und SK Stuttgart, rechtzeitig vorher abgesagt hatten infolge Erkrankung/Verletzung zusätzlich RC Iserlohn II, RC Lostau, RSG Ginsheim I und RV Gärtringen II (Neubesetzung). Zusätzlich am Spieltag fehlte RSV Kissing I, so daß von den ursprünglich geplanten 8 Gruppen mit je 6 Mannschaften letztlich nur 2 Spieltage in Ehrenberg und Demmin übrig blieben. Einige Zweitligisten mußten mit Ersatz antreten (RSV Reichenbach, RMSV Klein Gerau, RV Hechtsheim, RC Worfelden, RC Hannover, RV Bechhofen und GSV Baunatal), so daß durchaus Überraschungen möglich waren. Für die 2. Runde konnten sich allerdings nur 2 Teams aus der 3. Liga qualifizieren und zwar der Demminer RV und RSV Wendlingen II.

Die Gruppe 1 in Waldrems war nach dem Fortfall von RV Gärtringen II (Kai und Markus Schäfer sind jetzt zur 1. Bundesliga aufgerückt) trotzdem sehr stark besetzt, denn alle 10 Spieler hatten Zweitligaerfahrung. RSV Waldrems II (Björn Bootsmann und Marcel Schüle) spielten stark auf und hatte RKV Denkendorf II (Valentin Notheis und Felix Weinert) mit 6:1 zur Halbzeit bereits „den Zahn gezogen“, um es am Ende mit 7:4 Toren abzusichern. Pech hatte RSV Lauterbach, bei dem sich Dirk Haas im 3. Spiel gegen RSV Waldrems II nach 6.06 Min. bei 2:4-Rückstand derart an der Nase verletzte, daß er den Wettbewerb aufgeben mußte. Um Platz 2 gab es ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen RSV Waldrems III und RKV Denkendorf II bei Punktgleichheit, weil sich beide Teams 3:3 getrennt hatten. Die entscheidenden Tore legte RKV Denkendorf II durch den kampflosen Sieg über RSV Lauterbach (5:0) vor, die RSV Waldrems III (mit Sebastian Kotb) gegen RSV Reichenbach (mit Heiko Siegel) nicht wettmachen konnte.

Die Gruppe 2 in Klein Gerau wurde gepfiffen durch die UCI-Kommissäre, die ihr Seminar in der Sportschule in Frankfurt/M. an diesem Wochenende abhielten. Da Klein Gerau (für Rene Gerbig spielte Patrick Scheid) und RV Hechtsheim (Dennis Krauß für Moritz Rauch) jeweils mit Ersatz angetreten waren, war RSV Wendlingen I der Favorit. Mit dem 5:2-Sieg im 1. Spiel hatten am Ende allerdings die Bee-Brüder die Nase vorn. RSV Leimen verlor das entscheidende Duell um Platz 2 knapp mit 2:3 Toren gegen RSV Wendlingen.

In der Gruppe 3 in Naurod war man gespannt auf den 1. Pflichtauftritt ihrer neuen Hoffnung Marco Wagner und Till Wehner. Nach 2 Auftaktsiegen gegen RSG Ginsheim II und RV Bolanden II aus der Oberliga sah noch alles gut aus. Aber mit dem 3:3 gegen RC Worfelden (für Martin Thill spielte Rene Brück mit seinem Bruder) begann das rechnen. RV Bolanden I (Gebr. Mergel) hatten mit dem 3. Sieg über RSG Ginsheim II (3:2) mit dem 9. Punkt bereits alles klar, aber die Tordifferenz mußte zwischen RC Worfelden und RVW Naurod entscheiden. RC Worfelden legte ein 5:0 über RV Bolanden II und damit + 6 vor. Im Falle einer Niederlage gegen RV Bolanden I durfte diese nicht höher als 4 Tore ausfallen und das wurde mit 4:5 realisiert.

In der 6er Gruppe 4 konnte das Heimteam Demminer RV mal wieder Zweitligaatmosphäre schnuppern. Gegen die Zweitligisten FSV Brandenburg und RVG Nord Berlin startete man mit Siegen mit 2 Toren Unterschied in den Wettbewerb, während alle anderen Konkurrenten schon Punkte haben liegen lassen. RVG Berlin hatte derweil das vorentscheidende Duell, den alten Klassiker gegen RSV Großkoschen I trotz 2:1-Halbzeitführung noch 2:3 verloren. So nutzte Demmin gegen Neuruppin die 2. Halbzeit zum 3:1-Erfolg und damit 9. Pluspunkt. Diese 9 Punkte konnte RVG Nord Berlin maximal noch erreichen, also war das 4:4 von Demmin gegen RSV Großkoschen II der entscheidende 10. Pluspunkt. Die Niederlage zum Schluß gegen den Tagessieger RSV Großkoschen I war nur noch für die Statistik.

Gespannt war man in der Gruppe 5 in Münster auf den 3-fachen Pokalsieger Wille-Sattler als NRW-Pokalsieger. Hier und da blitzte die alte Klasse nochmals auf, aber gleich im 1. Spiel fanden sie ihren Meister in RSV Leeden, das hoch 9:3 siegte. Mit diesem Schwung und dem folgenden 6:2 über RC Hannover (weiter mit Uwe Hehmann) waren die Tecklenburger nicht von der Spitze zu verdrängen. RC Hannover und RV Oberneuland trennten sich 2:2 und gewann das Schlüsselspiel gegen RSV Münster mit dem 3. Treffer 30 Sekunden vor Schluß zum 3:2. Damit waren die Hanseaten im letzten Spiel gegen RSV Münster gefordert, es mußte ein Sieg mit 2 Toren Unterschied her. Aber die Oldies blieben auch in ihrem 4. Spiel bei Kondition und verhalfen RC Hannover zum 2. Platz mit einem eigenen 2:1-Erfolg.

In der Gruppe 6 in Stein mußte RSV Kissing I kurzfristig passen, dadurch wurde der Kampf um das Viertelfinale zu einem Dreikampf zwischen RMC Stein II und Kemnat I und II. Das das Kemnat-Duell 5:5 endete, spielte RMC Stein II ein wenig in die Karten, denn nun reichte nur ein Sieg gegen die Schwaben, denn RVA Bechhofen (mit Frederic Formen für Pierre Klinger) und RSV Kissing II mußten sie an diesem Tage nicht fürchten. Dieser Sieg gelang schon gegen RV Kemnat II mit 7:3 Toren recht deutlich, aber um den 2. Rang gab es ein vereinsinternes Duell um die bessere Tordifferenz. Hier waren die Fröschles am Ende um 2 Tore unterlegen und schieden aus.

In der Gruppe 7 in Ehrenberg war man gespannt, wie sich der Aufsteiger SG Niederlauterstein gegen 3 Zweitligisten schlägt. VfH Mücheln hat mit 7:1 Toren den Sachsen schnell den Zahn gezogen. Ebenbürtig war man gegen KSC Leipzig mit 4:4, aber man war ständig in der Verfolgung, denn RVC Steinwiesen mit mit dem 4:3 über VfH Mücheln inzwischen mit dem 3. Sieg den 9. Pluspunkt eingesammelt. Im Schlüsselspiel des Wettbewerbs zog KSC Leipzig mit 7:4 Toren gegen RVC Steinweisen an den Bayern vorbei und auch VfH Mücheln punktete gegen SV Eula. SG Niederlauterstein legte zwar 10 Pluspunkte mit dem 7:5 über RVC Steinwiesen vor, aber die Hoffnung, daß VfH Mücheln gegen KSC Leipzig noch einmal stolpern würde, erfüllte sich nicht. Maik Etzold (SV Ehrenberg) verletzte sich im letzten Spiel gegen SV Eula und mußte aufgeben.

In der Gruppe 8 in Bilshausen war RTK Krofdorf der hohe Favorit. Mit unangefochtenen Siegen über GSV Baunatal (mit Christian Stürmer für Lars Degenhardt), Reideburger SV und RV Bilshausen (Gebr. Stephan) waren die Hessen unangefochten Erster. Um den 2. Rang wurde es spannender, denn der Reideburger SV spielte erfrischend mit und besiegte mit einer engagierten Leistung den Zweitligen Post Magdeburg mit 5:4 Toren. Mit Routine holte GSV Baunatal 6 Punkte über RV Bilshausen und denkbar knapp mit 3:2 über Reideburg, also glaubte man mit dem taktisch erspielten 3:3 gegen PSV Magdeburg den entscheidenden 7. Punkt gesichert zu haben. Aber im letzten Spiel schien der Wettbewerb noch zu kippen, denn PSV Magdeburg lieferte gegen RTK Krofdorf ein Superspiel. Man brauchte einen Sieg zum 2. Rang und der war möglich. Matthias Gollos vergab das mögliche 3:2 Mitte der 2. Hälfte freistehend neben das Tor. Sein Partner Ronny Sievers schaffte bei angesagtem Zeitspiel dieses 3. Tor doch noch und es sah bis 40 Sekunden vor Schluß tatsächlich nach einem Sieg der Magdeburger aus. Aber dann fiel dieses 3:3 für RTK Krofdorf doch noch und GSV Baunatal konnte Danke sagen zur Hessen-Hilfe.