Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann   

Aufsteiger in die 5er Bundesliga: Favorit RVI Ailingen und Aussenseiter RCG Hahndorf

Die Absteiger aus der 1. 5er-Bundesliga sind noch lange nicht gefunden, weil die Saison erst im Spätherbst läuft, trotzdem stehen jetzt bereits die Aufsteiger für die Saison 2016 fest. Das Finalturnier fand jetzt in Klein Gerau (Ausrichter RC Worfelden) statt und hierzu hatten sich 5 Teams über das Halbfinale vor 3 Wochen qualifiziert. Durch den Verzicht des Zweitplatzierten der Halbfinales in Bramsche (RKB Bramsche, SG RV Oberneuland/RKB Bille Hamburg und RKB Düsseldorf) wurde RVW Naurod II als die Nr. 6 nachnominiert.

In den beiden Dreiergruppen schied der Drittplatzierte aus, die beiden Erstplatzierten spielten über Kreuz in einem finalen Aufstiegsspiel die beiden Aufsteiger aus.

Zunächst wurde RVI Ailingen seiner Favoritenrolle gerecht und besiegte Niedersachsenmeister RCG Hahndorf klar mit 4:1 Toren. Dann gab es das Hessen-Duell zwischen dem Deutschen Meister 2011 RC Worfelden und den Youngstern von RVW Naurod II. Lange Zeit sah es nach einem torlosen 0:0 aus, aber Naurod II schaffte kurz vor Schluß doch noch den so wichtigen Siegtreffer. Im Spiel Nr. 3 war nach der Auftaktniederlage der RCG Hahndorf schon unter Zugzwang gegen das hoch gehandelte RSC Schiefbahn mit den Japan-Rückkehrern Marius Hermanns – Sven Holland-Moritz. RCG Hahndorf mit großem Kampfgeist legte das 1:0 vor und angeführt vom schußstarken Hendrik Klauenberg in der Abwehr siegten die Vorharzer mit 2:1 Toren. Gestärkt mit den 3 Punkten gegen RC Worfelden ging RVW Naurod II ins Spiel gegen RC Hannover. Hier merkte man deutlich den Unterschied, daß die Hessen im 5er Spiel trainiert sind und RC Hannover mangels Trainingsfläche in der Landeshauptstadt ungeübt zu Werke gehen mußten. Mit 3:0 Toren holte sich RVW Naurod II vorzeitig den Gruppensieg ohne Gegentor und konnte nun abwarten, wer der Gegner als Gruppenzweiter der anderen Gruppe kommt. Hier war RVI Ailingen gegen RSC Schiefbahn in der komfortablen Position, daß für Gruppenplatz 1 eine Niederlage mit 2 Toren Differenz und für Platz 2 immerhin noch eine Niederlage mit 4 Toren Differenz für das Finalspiel ausreichend war. Dagegen brauchte NRW-Meister RSC Schiefbahn zwingend einen Sieg. Die Westdeutschen waren nach dem 1:1 bei Halbzeit mit einer 2:1-Führung durchaus auf dem richtigen Kurs. Doch dann setzte sich die Cleverness im 5er-Spiel durch. Anstatt mit eigenem Ballbesitz im Ailinger Strafraum in der letzten Spielminute zu bleiben, verlor man den Ball und mit einem Konter schafften die Männer vom Bodensee kurz vor Schluß den 2:2-Ausgleich. Damit war RSC Schiefbahn raus und RCG Hahndorf bejubelte den wichtigen Rang 2 der Gruppe. Ähnlich wie RSC Schiefbahn erging es anschließend RC Hannover im Spiel gegen RC Worfelden, ein Sieg mußte her. Nach 3 Minuten gelang den Hannoveranern tatsächlich das 1:0 und dieses Resultat wurde kraftraubend bis zum Schluß verteidigt, das Heimteam aus Worfelden vergab die besten Chancen und blieben an diesem Tage völlig torlos.

In den beiden Finalspielen waren die Sieger die Aufsteiger. Zunächst spielte RCG Hahndorf gegen RVW Naurod II, schaffte die Führung und konnte so aus gesicherter Abwehr heraus das Spiel aufziehen. RVW Naurod II wurde oftmals bereits vor dem Abwehrstrafraum abgeblockt und mit dem 2:0 schafften am Ende die Niedersachsen die Rückkehr in die 1. Bundesliga, ein Erfolg aus Außenseiter. Sollte Niedersachsen ein Doppelerfolg gelingen? Denn es folgte im 2. Finalspiel RC Hannover gegen den Favoriten RVI Ailingen. Aber im 3. Spiel binnen 2 Stunden war RC Hannover von Anfang an nicht voll im Bilde, fing sich schnell das 0:1, war weiter im Mannschaftsgefüge unsortiert und war kurz vor Halbzeit mit 0:3 Toren praktisch bereits weg. Das 1:3 wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff brachte kaum Hoffnung, denn RVI Ailingen blieb in der Spur und machte gleich nach Wiederanpfiff das 4:1, dem am Ende das „Brasilien-Debakel“ von 1:7 für Hannover folgte.