Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann

  

Deutschlandpokalfinale mit 7 Bundesligisten sowie RVI Ailingen

Das Halbfinale im Radball-Deutschlandpokal Elite fand in Gärtringen und Obernfeld statt. Für Obernfeld gab es kurzfristig noch eine Veränderung, denn RC Oberesslingen mußte wenige Tage vorher sein Team zurückziehen. Nach dem Reglement wäre als 1. Nachrücker RSV Kissing startberechtigt gewesen. Diese verzichteten, also kam RMC Stein II als 2. Nachrücker zu einem unerwarteten Startrecht. Damit hat das Halbfinale mit 9 Teams aus der 1. Bundesliga und 3 Zweitligisten stattgefunden. Der Erfolgsweg des Tabellenführers der 2. Bundesliga Süd RVI Ailingen (Michael Brugger und Markus Lang) geht weiter. Als einziger Zweitligist qualifizierte sich das Team vom Bodensee im Halbfinale des Deutschlandpokals Elite in Obernfeld und Gärtringen mit Platz 4 für das Finale am 14.03.15 in Albungen bei Eschwege. Dort warten 7 Gegner aus der 1. Radball-Bundesliga.

Der Spieltag in Obernfeld begann gleich mit einer kleinen Überraschung, denn die 1. Mannschaft konnte die 3:2-Halbzeitführung gegen die Zweite nicht über die Zeit bringen und verlor 4:6. Die Vereinskameraden kennen sich halt zu gut. Tagessieger des Spieltags in Obernfeld wurde dennoch RVS Obernfeld I dank eines 2:1-Sieges im Spitzenspiel gegen den Deutschen Meister SV Eberstadt (in neuer Besetzung Jens Krichbaum und Roman Müller). Tagessieger in Gärtringen wurde Titelverteidiger RMC Stein I (Bernd und Gerhard Mlady), der den WM-Vierten RV Gärtringen (Uwe Berner und Matthias König) in der „Höhle des Löwen“ mit 4:2 Toren auf den 2. Platz verweisen konnte. Diese Halbfinaltageserfolge haben den Vorteil, daß RVS Obernfeld I und RMC Stein I im Finale in Albungen als Gruppenköpfe gesetzt sind und somit nicht in der Vorrunde gegeneinander zu spielen haben. Alle anderen Finalisten werden frei den beiden Gruppen zugelost. RVS Obernfeld II (Julian und Raphael Kopp) bekam durch den Dreier gegen die Erste „Rückenwind“ und bot im 2. Spiel gegen RSV Waldrems ein offenes Spiel mit einem glücklichen Erfolg zum 2. Dreier mit 4:3 Toren. Damit war das Team mit 6 Pluspunkten vorübergehend sogar Tabellenführer. Schwerer kam der Tagesfavorit RVS Obernfeld I in Tritt. Ihr 2. Spiel gegen Zweitligatabellenführer Mitte RTK Krofdorf drohte ebenfalls verloren zu gehen. Bei Halbzeit führten die Mittelhessen 2:1, aber am Ende setzte sich die Cleverness von RVS Obernfeld I zum 4:3 durch. Vorher hatte Krofdorf gegen Mitfavorit SV Eberstadt eine gute Leistung geboten, aber auch hier reichte die Pausenführung von 1:0 nicht, am Ende gab es mit 3:3 immerhin eine Punkteteilung. Gegen RVS Obernfeld II lag Krofdorf sogar nach 10 Minuten 1:4 im Rückstand und kämpfte sich zum Ende auf 5:5 heran. RVS Obernfeld II war bei 7 Pluspunkten so gut wie durch, für Krofdorf blieben noch Chancen. RVS Obernfeld I machte den Sack zu mit Erfolgen über RMC Stein II und RSV Waldrems, schwerer tat sich SV Eberstadt, aber auch diese holten in ihrem besten Spiel gegen RSV Waldrems den 7. Pluspunkt. Das Zusammenspiel klappte schon besser als beim BL-Auftakt. Die Spannung des Tages war also der 4. Platz fürs Finale. Mit dem knappen 3:2 und damit dem ersten Dreier meldete auch RMC Stein II Ansprüche an, eine für Krofdorf vorentscheidende bittere Niederlage. RSV Waldrems hätte vorlegen können und brachte RVS Obernfeld I beim Spielstand von 4:4 kurz vor Schluß in Bedrängnis, ehe man selbst noch 4:6 verlor. Dann setzte RMC Stein II mit dem klaren 6:2 über RVS Obernfeld II noch einmal Zeichen, denn Krofdorf war damit raus und RSV Waldrems in seinem letzten Spiel gegen Krofdorf unter Druck, gewinnen zu müssen, um mit der besseren Tordifferenz den 4. Rang zu schaffen. Dieser Sieg wurde realisiert und man hatte die um 4 Tore bessere Differenz fürs Finale.

In Gärtringen qualifizierten sich RMC Stein I und RV Gärtringen ohne Probleme, obwohl auch hier der Spieltag fast mit einem Paukenschlag begonnen hätte, denn RVI Ailingen erkämpfte sich gegen RV Gärtringen ein 1:1. Dennoch blieb RV Gärtringen klar auf Finalspur, ebenso wie Titelverteidiger RMC Stein I, das aber beim 6:6 gegen BL-Wiederaufsteiger RC Iserlohn auch 2 Punkte lassen mußte. Mit dem 7:4-Erfolg Ailingens über RC Iserlohn waren die Männer vom Bodensee bei 4 Pluspunkten gut im Rennen, aber die gute Ausgangsbasis war mit dem 3:4 gegen RSV Großkoschen dahin. Der letzte Pokalvertreter Ostdeutschlands wachte nach den klaren Pleiten gegen die Favoriten plötzlich auf und legte 6 Pluspunkte gegen RSC Schiefbahn mit 4:2 Toren nach. Die Krefelder waren damit endgültig raus, aber RVI Ailingen und RC Iserlohn brauchten nun in ihrem letzten Spiel unbedingt noch einen Sieg. Die  Finalhoffnungen von RSV Großkoschen waren durchaus real,  wurden dann aber nicht erfüllt, denn zunächst schaffte RVI Ailingen hauchdünn ein 5:4 über RSC Schiefbahn und zog vorbei und dann hatte man es mit einem Punktgewinn gegen Mitkonkurrent RC Iserlohn selbst in der Hand. Aber hier ging die Brandenburger klar mit 1:7 Toren unter.  BL-Aufsteiger RSC Schiefbahn (Marius Hermanns und Sven Holland-Moritz) mußte mit den letzten Platz ohne Punktgewinn den ersten sportlichen Rückschlag nach einer 2-jährigen Erfolgsspur hinnehmen, in jedem Spiel zwar mitgehalten und maximal mit 2 Toren Unterschied verloren. War es die noch fehlende Routine ?