Radpolobericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

RKB Frellstedt II schnappt sich Staffelsieg

Was war das für ein Endspurt mit einer punktgenauen Landung auf Platz 1 der 1. Radpolo-Bundesliga: RKB Frellstedt II (Theresa Sielemann und Julia Thranitz). Beide spielen erst die 3. Saison zusammen, können nicht zusammen trainieren (Julia Thranitz arbeitet in Lübeck), sind erst in dieser Saison in die 1. Liga aufgestiegen und steigerten sich über Platz 5 in der Vorrunde mit 30 von 33 (nur eine Niederlage gegen RVS Obernfeld I mit 2:3 Toren) möglichen Punkten in der Rückrunde zum überraschenden Staffelsieg. Der Kampf um Platz 1 stand im Fokus beim letzten Spieltag in Frellstedt, bei dem allerdings wegen der Absage von RKB Halle I und II (damit sind beide Teams auch abgestiegen) nur 4 Spiele zur Austragung kamen. Leidtragender war RKB Wetzlar (Maike Schott und Sabrina Schulwitz), Vorrundensieger mit 7 Punkten Vorsprung vor RKB Frellstedt II, das bei Punktgleichheit um 4 Tore auf Rang 2 verwiesen wurde. Im Spiel der Spiele zwischen RKB Frellstedt II und RKB Wetzlar ging der Sieg mit 4:1 Toren an die jungen Damen aus dem Helmstedter Vorort. Allerdings brauchten sie zusätzlich noch Schützenhilfe und die kam von ihren Lehrmeisterinnen RKB Frellstedt I (Petra Piecha und Marina Finster), das RKB Wetzlar beim 3:3 weitere Punkte abknöpfte.

Klar die Nr. 3 blieb Pokalsieger RVS Obernfeld I (Jennifer Kopp und Anna Meseke), das beim Parallelspieltag in Stein mit 8 Pluspunkten ungeschlagen blieb und zweitbeste Mannschaft der Rückrunde wurde. Nach den Wettbewerben Deutschlandpokal und 1. Bundesliga führen nun in der Rankingtabelle zur Ermittlung der 5 DM-Teilnehmer RKB Wetzlar und RVS Obernfeld I mit je 14 Punkten die Tabelle an vor RKB Frellstedt II (13). Dieses Trio ist vor dem „best of eight“-Turnier am 19.09.15 (Bewerbungen um die Ausrichtung bis zum 30.06.15) so gut wie durch. Um die beiden restlichen DM-Plätze gibt es noch einen Dreikampf zwischen RKB Frellstedt I, Pokalvize RSV Kostheim (Katrin Barth und Sandra Knoblauch) – beide 10 Rankingpunkte – und den Reideburger SV (Stefanie Hedler und Kristin Hesselbarth) mit 8 Punkten. Reideburg lieferte am letzten Punktspieltag bei 10 Pluspunkten nochmals eine tolle Leistung, konnte jedoch RKB Frellstedt I bei Punktgleichheit – 7 Tore Rückstand - nicht mehr überflügeln, aber RSV Kostheim konnte noch abgefangen werden, ausschlaggebend war hier das direkte Duell, das klar mit 10:3 Toren gewonnen worden ist. Für das „best of eight“-Turnier bedeutet das, daß Reideburg im Endklassement gegenüber RKB Frellstedt I um 3 Plätze und gegenüber RSV Kostheim um 2 Plätze besser sein muß. Machbar ist das auf jeden Fall. Das „best of eight“-Turnier können jetzt die 8 bestplatzierten Teams der 1. Bundesliga bestreiten, falls eine Mannschaft absagt, wäre RMC Stein ein möglicher Nachrücker.

In der unteren Tabellenhälfte ging es ausschließlich um den Klassenerhalt. RKB Halle I und II fehlten am letzten Spieltag und waren damit kampflos abgestiegen. Hoffnungen hatte noch RSV Seeheim (Janine Gergelyi und Janina Rossmann), der rettende 9. Platz war nur 2 Punkte entfernt. Gegen RVS Obernfeld II (Victoria Morick und Luisa Artmann), einem direkten Konkurrenten, führte man zur Pause 2:1, brach dann aber mit 4:7 Toren ein. Gegen den Reideburger SV war mit 3:3 Toren bis zur Halbzeit auch was möglich, aber am Ende waren auch hier mit 4:8 Toren die Punkte weg. In Reichweite – 2 Punkte – war zu diesem Zeitpunkt nur noch RMC Stein (Saskia Vogel und Monika Mlady), aber die Hürde RVS Obernfeld I im letzten Saisonspiel war dann beim 3:7 doch zu hoch. Vom Abstiegsdruck befreit, holte sich dann RMC Stein nach 1:2-Rückstand den Dreier mit 4:2 Toren gegen RVS Obernfeld II.

Hervorzuheben ist in dieser Saison ein Team ganz besonders: Titelverteidiger RV Etelsen. Anika Müller stand zu Saisonbeginn plötzlich ohne Partnerin da. Es stellte sich ihre Mutter Sabine, Jahrgang 1961 und seit vielen Jahren bereits abgetreten, zur Verfügung. Sichtbar körperlich nicht ganz fit versuchte sie, die hohen Ansprüche ihrer erfolgsverwöhnten Tochter zu erfüllen und Kompliment, Sabine Müller hat es geschafft und dem RV Etelsen mit Rang 7 die 1. Bundesliga erhalten.