Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Keine Überraschungen zum Saisonstart im Deutschlandpokal

Der Start in die neue Radball-Saison 2014 ist wie üblich die 1. Runde im Deutschlandpokal. Startberechtigt sind hier die 36 Teams der 2. Bundesliga sowie die Pokalsieger der Landesverbände. Aus der 2. Liga hatte RC Oberesslingen II nicht gemeldet, wegen Krankheit fielen später RV Hechtsheim I, RSV Zscherben II und RSV Großkoschen II aus. Von den Oberligavertretern hat FSV Brandenburg mit Platz 3 am besten abgeschnitten, während die übrigen Drittligisten durchweg am Ende der Tabellen zu finden sind. Die Bundesliga-Absteiger RC Iserlohn I, KSC Leipzig und RKV Denkendorf I stellten mit Platz 1 ihrer Gruppen ihre Favoritenpositionen unter Beweis. Von den 9 Aufsteigern in die 2. Bundesliga konnten immerhin 5 Teams mit RV Kemnat, RVS Oberneuland, RSV Waldrems IV, RVC Steinwiesen I und RTK Krofdorf II das Viertelfinale am 04.01.14 erreichen.

In der Gruppe 1 in Gärtringen waren 5 Zweitligisten unter sich und konnten schon einmal einen zukünftigen Punktspieltag proben. Es begann durchaus nicht wie geplant. Zunächst verschenkte RVI Ailingen im internen Vereinsduell mit 2:2 einen Vereinspunkt und dann stolperte RV Gärtringen II, in Baunatal noch knapp auf BL-Aufstieg gescheitert, mit 3:6 Toren an Aufsteiger RV Kemnat. Es war ein offener Ausgang, nach 5 Spielen hatten alle 5 Teams noch Chancen. RVI Ailingen I verpaßte eine vorzeitige Qualifikation gegen RV Langenschiltach, als man nach einem 1:3-Pausenrückstand am Ende mit 4:4 nur mit einem Punkt zufrieden sein mußte. Erst mit dem 7:2 über RV Langenschiltach übernahm RV Gärtringen II mit guter Tordifferenz die Tabellenführung. Dann brauchte RV Kemnat noch einen Punkt gegen RV Langenschiltach, aber das wurde wahrlich zu einer Zitterpartie. Zur Pause noch 3:4 im Rückstand rettete man diesen benötigten Punkt mit 4:4 über die Zeit. Das bedeutete für das letzte Spiel RVI Ailingen I gegen RV Gärtringen II, der Verlierer ist raus, für das Heimteam reichte schon ein unentschieden. Bis zur Halbzeit beim 0:0 war alles offen, am Ende konnte RV Gärtringen II knapp mit 4:3 den Dreier und damit Platz 1 bejubeln und die gute Pokaltradition vom Vorjahr fortsetzen.

In der Gruppe 2 in Mücheln fehlte kurzfristig RSV Großkoschen I und damit war einer der Favoriten weg. Das Heimteam in neuer Besetzung Mike Rödger mit Marc Wöllner startete vielversprechend. Nach dem 8:6 über den Oberligisten SG Chemie Zeitz machten sie gegen LRV Cottbus den nächsten Dreier, beim Gegner mußte verletzungsbedingt Vincent Noack durch Felix Stege ersetzt werden. Es zeichnete sich schon bald ein Dreikampf um die begehrten 2 Plätze an der Spitze ab. Der Oberligist FSV Brandenburg scheiterte zunächst klar 1:5 gegen VfH Mücheln, hatte dann nur ein Spiel Pause und verlor denkbar knapp das Schlüsselspiel gegen RSV Großkoschen I (für Tobias Kolba spielte Jens Schönherr an der Seite von Norman Tuppatsch) mit 2:3 Toren. Damit war die Entscheidung dieser Gruppe gefallen und VfH Mücheln holte sich im bedeutungslosen letzten Spiel gegen RSV Großkoschen I mit 4:2 Toren noch den Tagessieg.

Die Gruppe 3 in Schwerin wurde vom RC Lostau beherrscht. Mit cleverer Spielweise konnte man die Matches gegen Nord Berlin (2:1) und RVS Oberneuland (5:4) für sich entscheiden, die Konkurrenz nahm sich gegenseitig die Punkte ab. Abwehrstark wurde das Viertelfinale mit 3:0 über RKB Bille Hamburg und 7:1 über Demmin klar gemacht. Um die Nr. 2 wurde es sehr umkämpft, RVS Oberneuland holte einen 0:1-Pausenrückstand gegen Nord Berlin zum 3:3 auf und behielt gegenüber den Hauptstädtern ein 3-Punkte-Polster. Der Demminer RV blieb dran, hatte sich allerdings beim 1:7 gegen RC Lostau seine Tordifferenz verdorben. So kam es zwischen RVS Oberneuland und den Demminer RV zum echten Gruppenendspiel um Platz 2. Der RVS Oberneuland führte zur Pause 2:1 und verteidigte den notwendigen Punkt mit aller Kraft zum Endstand von 5:5.

Die wohl stärkste Gruppe 4 war in Iserlohn am Start mit 4 Zweitligisten, die die 1. Bundesliga anstreben und 2 Oberligisten mit Ambitionen zur Rückkehr in die 2. Liga. Mit Ausnahme von RC Hannover, das punktlos blieb und in 5 Spielen in der 1. Halbzeit kein Tor erzielte, lieferten die übrigen Teams einen spannenden Wettkampf. RSV Leeden startete mit 2 x 8:3-Erfolgen am besten und am Ende zeigte es sich, daß die 2. Halbzeit gleich im 1. Spiel gegen RSC Schiefbahn turnierentscheidend war. Aus einem 3:3 beim Seitenwechsel wurde am Ende ein 8:3-Sieg und diese 5 Tore Differenz waren gegen RSC Schiefbahn die Fahrkarte zum Viertelfinale. Es spitzte sich alles auf die beiden letzten Spiel zu. GSV Baunatal brauchte gegen RSC Schiefbahn einen Sieg mit 4 Toren Differenz, RSC Schiefbahn wäre mit eigenem Dreier durch gewesen. Man trennte sich 2:2 und das war für beide Teams zu wenig und man hatte sich quasi selbst eliminiert. GSV Baunatal war raus und für RSC Schiefbahn blieb die winzige Hoffnung, daß es im letzten Spiel zwischen RC Iserlohn I und RSV Leeden einen Sieger gab. Mit einem remis wären aber beide NRW-Konkurrenten über die bessere Tordifferenz weiter gewesen und fast logisch gab es dieses remis mit 4:4 Toren.

Die Gruppe 5 spielte in Klein Winternheim unter den Augen der UCI-Kommissäre, die ihr Seminar in der Sportschule in Frankfurt durchführten. RV Bolanden II hatte Pech, nach nach dem 1. Spiel mußte man verletzungsbedingt aufgeben, so blieben nur noch 7 Spiele im Programm. Die Kadermannschaft RV Bolanden I spielte mit Ersatz (für Patrick Mergel Rudolfo Hollstädter) und mußte somit die Favoritenrolle den Teams aus Waldrems überlassen. RV Hechtsheim II, Niklas Schmitt – Paul Wassermann in ihrer eigentlichen Heimhalle, verlor seine Spiele recht deutlich und steht vor einer schweren Saison. Für RV Bolanden I gingen die Schlüsselspiele um das Viertelfinale gegen RSV Waldrems III und IV jeweils mit 4:5 Toren knapp verloren.

Der für den RSV Waldrems fast totalen Erfolg wurde in der Gruppe 6 perfekt gemacht. In heimischer Halle schafften auch die Frey-Zwillinge (RSV Waldrems II) die nächste Runde. Hier dominierte zwar der BL-Absteiger RKV Denkendorf I, aber diese hatte ihre Probleme mit RV Niederstotzingen (4:3) und vor allem RSV Kissing (Martin Egarter spielte mit Lukas Keller) beim 3:3. Aber im Schlüsselspiel gegen RSV Waldrems V mit 5:2 Toren blieb man in der Erfolgsspur. RSV Waldrems II stolperte zwar 1:4 gegen RV Niederstotzingen, aber zum Turnierende blieb der Hauptkontrahent im eigenen Verein mit der 5. Mannschaft. Diese blieben allerdings in der Tordifferenz klar unterlegen.

In der Gruppe 7 standen die favorisierten Zweitligisten KSC Leipzig und Aufsteiger Steinwiesen 3 Teams aus der Oberliga gegenüber. Aber ganz so leicht ist es ihnen nicht gefallen, das Viertelfinale zu erreichen. Nach dem eingeplanten Sieg gegen die eigene Zweite stolperte RVC Steinwiesen I gegen Sachsens Vertreter TV Freiberg mit 2:3 Toren. Auch KSC Leipzig war vorher über das mutige Auftreten ihrer Landesverbandskameraden überrascht und lag bei Halbzeit 3:4 zurück, ehe man im 2. Abschnitt das Spiel noch zum 8:5-Erfolg drehen konnte. TV Freiberg verdarb sich allerdings die gute Ausgangsposition mit der 2:3-Pleite gegen RVC Steinwiesen II, das auch KSC Leipzig beim 4:5 durchaus in Verlegenheit brachte. Vor dem letzten Spiel gegen KSC Leipzig konnte sich RVC Steinwiesen I eine Niederlage mit 7 Toren Unterschied leisten, am Ende gab es sogar mit 5:5 einen Punkt.

Hessen unter sich gab es in der Gruppe 8 in Krofdorf. Mit einer abwehrstarken Leistung dominierte hier RTK Krofdorf I (nur 4 Gegentore in 4 Spielen) und war am Ende eine der 3 Mannschaften, die in allen 8 Gruppen ausschließlich Siege einfahren konnten. RSG Ginsheim II (für Andre Müller spielte Bruder Marco) verdarb sich die gute Chancen durch 2 remis-Spiele gegen die eigene Dritte und RSV Heddernheim. So nutzte der 5:4-Sieg über Zweitliga-Aufsteiger RTK Krofdorf II nichts und auch die letzte Chance gegen RTK Krofdorf I wurde klar mit 1:8 Toren nicht genutzt. So hievte RTK Krofdorf I die eigene Zweite mit ins Viertelfinale.