Berichte von Heinz-Dieter Kuhlmann

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Erneuter Aufstiegsanlauf für RV Hechtsheim I perfekt

Vor diesem letzten Spieltag waren noch 2 Fragen offen: Wer wird Staffelsieger (RV Hechtsheim I oder RC Iserlohn) und wer qualifiziert sich noch für das Aufstiegsrennen (RSC Schiefbahn oder RSV Leeden). Im Blickpunkt stand also der finale Spieltag in Iserlohn, die Rheinhessen mußten also im Sauerland in der „Höhle des Löwen“ Flagge zeigen. Platz 1 und damit der Staffelsieg war schon nach 14 Minuten des Spieltags zugunsten von Rauch-Stenner entschieden. Diese hatten 4 Punkte Vorsprung in der Tabelle mitgebracht und konnten in diesem 1. Spiel gegen den direkten Verfolger RC Iserlohn schon alles für das Nervenkostüm regeln. Zunächst taktisch verging die 1. Halbzeit mit 1:1 beim Seitenwechsel, ehe die Angriffe auf beiden Seiten risikoreicher geführt wurden. Am Ende landete RV Hechtsheim I mit 6:5 Toren den saisonentscheidenden Dreier und bauten die Tabellenführung vorübergehend auf 7 Punkte aus. Damit war das Ziel Staffelsieg erneut perfekt, aber für RC Iserlohn war von da an die Motivation dahin. Es gab weitere Niederlagen gegen GSV Baunatal (für Karsten Brede spielte Torben Christmann) mit 5:6 Toren und RSV Leeden mit 5:8 Toren. Den einzigen Punkt des Heimspieltags gab es mit 4:4 gegen RV Oberneuland. Mit diesem Tagesresultat ließ sich der 2. Rang nicht verteidigen, denn KSC Schiefbahn blieb der beste Aufsteiger der Saison und holte aus 4 Spielen weitere 10 Pluspunkte und verbesserte sich auf die Vizeposition. KSC Schiefbahn hatte zwar gegenüber RSV Leeden das leichtere Restprogramm, dennoch ist die Entwicklung dieses Teams bemerkenswert. RSV Leeden hatte ohnehin das Auge nur auf KSC Schiefbahn und von da her brauchte man optimale 12 Pluspunkte. Mit dem 1:1 gegen Angstgegner RV Oberneuland war schon im 1. Spiel die Luft heraus und das spürte man darauf auch im Match gegen Absteiger RV Hechtsheim II, als man dem Gegner mit 4:5 Toren den einzigen Saisonsieg überließ. Durch das mäßige Abschneiden von RC Iserlohn war diese Mannschaft plötzlich in Reichweite gekommen und durch das 8:5 gegen die Sauerländer war noch was drin. Gegen RV Hechtsheim I konnte der Schlussspurt nach 0:3 zum 3:4 die Niederlage nicht mehr abwenden und damit war Platz 3 passe.

Die Abstiegsfrage war mit RV Hechtsheim II sowie RSG Ginsheim II und III (zeitgleich stieg auch die Polomannschaft aus der 1. Radpolo-Bundesliga ab, ein schwarzer Tag für die RSG) bereits klar.

Mit 4 Pluspunkten (RSG Ginsheim III und RV Hechtsheim II) bzw. 6 durch RSG Ginsheim II verabschiedete sich das Trio noch ordentlich aus der Liga. Insoweit konnten sich die geretteten Teams teils für die Ersatzspieler Zweitligaerfahrungen sammeln. Neben GSV Baunatal spielten RSV Waldrems II (Martin Frey fehlt 4 Monate, für ihn spielte der Landesligaspieler Andreas Bartsch) und RC Oberesslingen II (für Philipp Bläsi spielte vom 4. Spiel an Manuel Lutz) mit Ersatz.

RTK Krofdorf - Staffelsieger und Absteiger

Luca Wagner und Sascha Götz (RTK Krofdorf I ) haben eine überragende Saison mit dem Staffelsieg gekrönt. Der letzte Spieltag fand in Leipzig bzw. Großkoschen statt, also bei den Mannschaften, die man bereits weit hinter sich gelassen hatte, aber sich noch große Hoffnungen auf die Aufstiegsplätze machen konnten. Dennoch holte Krofdorf I – ohne Druck – 10 Pluspunkte aus 4 Spielen und baute die Führung auf 11 Punkte aus. Es ging aber mehr um die wichtigen Ränge 2 und 3 und hierfür kamen durchaus noch 6 Mannschaften infrage, wobei VfH Mücheln und RSV Großkoschen II im Restprogramm nur noch jeweils 3 Spiele hatten, also auf glatte Ausrutscher der Konkurrenz hoffen mußten. RSV Großkoschen I stand bisher auf Rang 4 und mußte angreifen. Das gelang daheim mit glatten Siegen über LRV Cottbus (6:1) und RVC Steinwiesen (9:1), aber Krofdorf war in doppelter Hinsicht ein harter Brocken. Krofdorf II (für Philipp Schäfer spielte Kai Kraft) führte bei Halbzeit 2:1 und mit Mühe kippte das Match noch zum 3:2-Sieg für die Koschener. Höhepunkt war das absolute Spitzenspiel gegen Krofdorf I, das mit 5:5 Toren leistungsgerecht endete und schon ein möglicher Fingerzeig für das Aufstiegsfinale war. Mit diesen 10 Pluspunkten von RSV Großkoschen I hatte man die Widersacher beim Parallelspieltag in Leipzig unter Druck gesetzt. Hier waren RC Lostau und KSC Leipzig unter gegenseitiger Beobachtung, RC Lostau ging mit einem Punkt Vorsprung in diesen entscheidenden Spieltag. Gegen die Abstiegskandidaten PSV Magdeburg und Demminer RV wurden die Dreier noch eingefahren, wobei RC Lostau gegen Demmin beim 2:1 (1:1) viel Glück hatte, denn die Mecklenburger kämpften hier um die letzte Chance zum Klassenerhalt. Sollte ausgerechnet dann der Nachbar PSV Magdeburg für RC Lostau der Stolperstein werden ? Mit 2:2 war RC Lostau plötzlich einen Punkt hinter KSC Leipzig, das dann gegen RVG Nord Berlin ran mußte. Gefühlte 50 Jahre Zweitligaerfahrung von Christian Rochler (1981 stieg er mit Klaus Sabin sogar in die 1. Liga auf !) reichten, um einen 4:1-Halbzeitvorsprung gegen Leipzig ins Ziel zu retten. Krake Rochler war wieder unüberwindbar im Tor. Der Pflichtdreier gegen Demmin mit 5:3 Toren folgte zwar, aber RC Lostau hatte wieder Vorteil. Diese zeigten Nerven, denn VfH Mücheln wäre fast zum Stolperstein geworden, aber mit 2:2 blieb man ungeschlagen, aber damit war alles klar zum „Spiel der Saison“ zwischen den punktgleichen Teams aus Leipzig und Lostau, dem BL-Absteiger reichte auf Grund der besseren Tordifferenz ein unentschieden. Mutig ging RC Lostau in die Partie und schaffte die 4:2-Halbzeitführung, die auch clever in Halbzeit 2 verteidigt wurde. Mit 8:4 Toren jubelten die Lostauer über den 3. Rang und damit die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.

Ähnlich spannend verlief auch der Abstiegskampf. LRV Cottbus war nicht mehr zu retten, aber das Team das den Abstiegskampf direkt entschieden. RSV Großkoschen II (für Daniel Lehmann spielte Paul Klante) ließ die Saison mit einem Pluspunkt austrudeln. RVG Nord Berlin und VfH Mücheln nehmen wieder ihre angestammten Plätze im Mittelfeld ein. Demmin hätte die Klasse ohnehin mit 4 Siegen aus 4 Spielen noch retten können und war nach dem 1:2 gegen RC Lostau praktisch abgestiegen, spielte dann aber befreiter auf und holte noch Siege gegen VfH Mücheln und PSV Magdeburg. Die Elbestädter retteten die Klasse dank eines 2:0 über RVG Nord Berlin und Mitaufsteiger RVC Steinwiesen mit 6 Punkten gegen RSV Großkoschen II und LRV Cottbus, also in den beiden Spielen, in denen sie zwingend punkten mußten. Getroffen hat es RTK Krofdorf II und zwar in ihrem letzten Saisonspiel gegen LRV Cottbus beim 3:3, dem 2. Saisonpunkt der Lausitzer. Diese 2 vergebenen Punkte taten bitter weh, denn zum ersten Male ist ein Team abgestiegen, das keine negative Tordifferenz hatte (78:78 !).

Aufatmen bei RKV Denkendorf: Heimstart bei DM perfekt

Das Zittern hat ein Ende: Sascha Henn und Andreas Luik haben ihr vorläufiges Saisonziel erreicht: Als Staffelsieger starten sie bei der Heim-DM und erhoffen dort die Rückkehr in die 1. Radball-Bundesliga. Der Umweg über die Nervenmühle des Halbfinales bleibt ihnen erspart. Vor diesem letzten Spieltag in Waldrems und Gärtringen konnten sich noch 4 Teams Hoffnungen auf diesen begehrten 1. Platz machen. RKV Denkendorf mußte Flagge zeigen, denn es warteten 4 heißte Duelle in der Waldremser Radsporthalle, in der es nie „leise“ zugeht. Gegen RV Bolanden II (für Daniel Becker spielte der 45jährige Markus Hack) war der 6:1-Erfolg nie gefährdet. Aber dann ging es gegen Waldrems. Waldrems V lag bei Halbzeit 3:1 in Front, aber RKV Denkendorf schaffte dann doch noch den Ausgleich zum 5:5. Eine Kuriosität am Rande: Mit Ausnahme dieses 3:1 standen bei Halbzeit alle anderen 10 Spiele beim Seitenwechsel 2:1 !

Den negativen Höhepunkt gab es im 3. Denkendorfer Spiel gegen RSV Waldrems IV. Die 2:1-Pausenführung verteidigten Henn-Luik bis 30 Sekunden vor Spielende. Nach gelb für wiederholtem Foulspiel gab es für David Piesch gelb-rot wegen Reklamieren. Aus dieser Szene folgend handelte sich zudem Sebastian Kotb noch eine direkte rote Karte wegen Kommissärsbeleidigung ein. Diesem 5:0-Sieg ließ RKV Denkendorf gegen RV Kemnat noch den 3. Dreier mit 4:3 Toren folgen. Damit hatte man sich erfolgreich durchgesetzt und den Angriff des vorjährigen Staffelsiegers RV Gärtringen II erfolgreich abgewehrt. Die Schäfer-Brüder hatten es noch in eigener Hand, aber gegen RVI Ailingen I konnten sie eine 2:1-Pausenführung nicht retten und wurden daheim mit 2:4 Toren geschlagen. Dennoch war RVI Ailingen I der Verlierer des Tages am Ende mit dem undankbaren Platz 4. Mit dem RSV Kissing hat sich ein hoffnungsvolles junges Team auf Platz 3 etabliert und mit dem 4:4 gegen RVI Ailingen I den Abstand gewahrt. RSV Waldrems V und RV Bolanden I verteidigten die Ränge 5 und 6. Nach unten hin war die Sache ohnehin klar, RVI Ailingen II (für Marco Braunger spielte Christian Braunger), RV Langenschiltach (für Axel Kopp spielte Werner Schultheiss und damit war erstmals nicht nur ein Staffelleiter im Einsatz, sondern gegen RVI Ailingen II mit 10:2 Toren sogar siegreich) und Aufsteiger RV Niederstotzingen müssen zurück in die Oberliga Baden-Württemberg.