Radpolobericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

  

Neuer Name, alter Meister: RV Etelsen siegt im Radpolo

Die Überraschung zu DM-Beginn war perfekt. Bei Titelverteidiger RV Etelsen fehlte Stammspielerin Claudia Liesau (laut Weserkurier hat sie ihre Laufbahn aus privaten und beruflichen Gründen beendet), dafür spielte an der Seite von Anika Müller eine neue alte Partnerin mit Jennifer Krüger, geborene Knocke. 8 Meistertitel hatte dieses Duo bisher gewonnen und nun dieses come-back. Die relativ kurze Vorbereitungsphase zeigte sich in den ersten Spielen gegen RKB Frellstedt (Marina Finster und Petra Piecha), als man eine 3:1-Pausenführung beim 3:2 gerade noch über die Zeit retten konnte und bei der 2:4-Niederlage gegen RVS Obernfeld (Jennifer Kopp und Anna Meseke). Dieser Sieg für die Damen aus dem Eichsfeld brachte so viel Selbstvertrauen, daß man mit 5:2 Toren einen weiteren Favoriten mit RKB Frellstedt besiegte und am Ende sogar Platz 1 der Meisterrunde belegte. Mehr Mühe hatte RV Etelsen, gegen den Reideburger SV (Stefanie Hedler und Kristin Hesselbarth) lag man zwar bis zur 9. Minute 1:0 in Front, der Bann brach erst, als aus einem abgewehrten 4-Meter-Ball der Konter zum 2:0 gelang und am Ende ein 5:0 ermöglichte. Ein Nervenspiel auch gegen RKB Wetzlar (Sabrina Schulwitz und Maike Schott), es reichte ein unentschieden für das Finalspiel, aber beim Seitenwechsel stand es 1:1 und bis weit in die 2. Halbzeit nur eine knappe 2:1-Führung für RV Etelsen. Erst als RKB Wetzlar aufmachen mußte, fielen die Konter zum 5:2-Sieg.

Das Finalspiel wurde eine Wiederholung aus dem Jahre 2010 in Hamburg, damals 7:3 für Etelsen. Wie in früheren Tagen zogen Müller und Krüger das Spiel weit auseinander und schafften ihre Querpässe perfekt durch den Strafraum, über ein 2:0 und 4:1 war die Dominanz zu spüren. RVS Obernfeld spielte zwar schneller, aber richtige Torgefahr ging nur von Jennifer Kopp aus. Bei eigener Führung ließ RV Etelsen durch kontrollierte Ballbeherrschung nichts mehr anbrennen und brachte mit 7:4 Toren ihren 9. gemeinsamen Titel (für Anika Müller sogar der 11. DM-Titel – damit hat sie Martine Krause und Karin Schmalbruch aus Hildesheim eingeholt - ) unter Dach und Fach. Die Bronzemedaille sicherte sich RKB Wetzlar mit 2:2 gegen RKB Frellstedt, weil man einen 0:2-Rückstand ausgleichen konnte. Der Reideburger SV blieb auch in diesem Jahr ohne Medaille auf Rang 5.