Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Schüle-Bootsmann nutzen Heimvorteil zum U 23-Pokalsieg

Die Ära des 4-fachen Deutschlandpokalsiegers RMC Stein (Bernd und Gerhard Mlady) aus den Jahren 2009 bis 2012 ist beendet, jetzt sind die Zweitligisten wieder unter sich. In Waldrems fand das Finale mit 8 Mannschaften aus 6 Landesverbänden statt. Mit den knapp 20-jährigen Marcel Schüle und Björn Bootsmann vom Ausrichter RSV Waldrems hat sich auf heimischer Fläche ein Team durchgesetzt, daß in der Klasse U 23 noch einige Jahre starten darf. Nach dem Gewinn der Junioren-EM 2012 ist dieser Sieg der erste Titel in der Herrenklasse.

In ihrer Vorrundengruppe 2 hatte RSV Waldrems es mit 2 Konkurrenten aus der 2. Bundesliga Süd zu tun. RV Langenschiltach und RSV Kissing, das jedoch Lucas Keller als Ersatzmann einsetzen mußte. Zudem spielte der Zweitliga-Aufsteiger RV Schiefbahn, allerdings altersbedingt nicht in Stammbesetzung. Nach 2:2 zur Pause setzte sich RSV Waldrems gegen RV Langenschiltach am Ende mit 6:3 Toren sofort gut in Szene. Auch Kissing startete nach 3:0 beim Seitenwechsel ohne Probleme gegen RV Schiefbahn mit einem Dreier. Mit dem 2. Sieg mit 6:0 Toren über RV Schiefbahn war das Heimteam praktisch bereits in der Endrunde, offen war nur noch, welches Ergebnis gegen welchen Gegner nimmt man mit. Mit dem hohen 6:1 von RV Langenschiltach gegen RSV Kissing übernahmen die Schwarzwälder den wichtigen 2. Platz. Aber der RV Langenschiltach hätte diesen „Bonussieg“ fast verspielt, denn wider Erwarten lagen sie gegen RV Schiefbahn nach 7 Minuten 0:3 zurück und kamen dabei gegen den quirligen Marius Herrmanns überhaupt nicht klar. Mit einem Kraftakt konnte in der 2. Halbzeit mit 3:3 wenigstens noch ein Punkt gerettet werden. Das schaffte aber für RSV Kissing plötzlich die Ausgangsposition, mit einem eigenen Sieg über RSV Waldrems nicht nur selbst in die Endrunde einzuziehen, sondern dieses möglichen Dreier mitzunehmen. Aber RSV Waldrems legte schnell den Grundstein für einen erfolgreichen Nachmittag mit 4:2 beim Seitenwechsel und einem klaren 7:2-Erfolg am Ende für Platz 1 der Vorrunde.

Spannender ging es in der Gruppe 1 zu. Leicht favorisiert waren hier die Zweitligisten RSG Ginsheim, RV Kemnat und RV Bolanden gegenüber dem Oberligisten aus Brandenburg. Da das EC-Finale am 05.10.13 ohnehin in Ginsheim ausgetragen wird und Dennis Lipp und Lars Meierle hier eine Wildcard besitzen, konnte diese sogar locker aufspielen. Das gelang auch problemlos mit 5:1 Toren über RV Kemnat. Dagegen überraschte FSV Brandenburg gegen RV Bolanden positiv und entführte kurz vor Spielende mit dem 1:1 sogar einen Pluspunkt. Auch die RSG Ginsheim hatte anschließend erhebliche Probleme, gegen FSV Brandenburg ins Spiel zu finden und mit 1:1 waren auch hier 2 eingeplante Punkte weg. Als sich dann RV Bolanden und RV Kemnat auch noch mit 3:3 Toren unentschieden getrennt hatten, war in dieser Vorrunde noch alles möglich. Erstmals an diesem Tage konnte FSV Brandenburg im Spiel gegen RV Kemnat in Führung gehen und schaffte es, den Sieg mit 4:2 Toren unter Dach und Fach zu bekommen. Damit war klar, daß FSV Brandenburg in der Endrunde steht und ein 1:1 mitnimmt, nur gegen welche Mannschaft. Im letzten Vorrundenspiel zwischen RV Bolanden und RSG Ginsheim ging es um den 2. Endrundenteilnehmer und diesen Platz sicherten sich die Rheinland-Pfälzer hauchdünn mit 3:2 Toren.

In den Platzierungsspielen mußte jeweils das Penalty-Schießen um die Plätze 7 und 5 entscheiden zugunsten von RV Schiefbahn bzw. RSG Ginsheim.

In die Endrunde zog RSV Waldrems mit 3 Punkten schon mit einem kleinen Vorteil gegenüber RV Bolanden und FSV Brandenburg (je 1) und RV Langenschiltach (0). In einem umkämpften und engen Spiel sicherte sich RV Langenschiltach nach 3:3 zur Pause am Ende mit 6:5 Toren den ersten Dreier. Ebenso eng ging es dann zwischen RSV Waldrems und RV Bolanden zu, mit 3:3 wurden die Punkte geteilt und beide Teams blieben an diesem Tage ungeschlagen, aber RSV Waldrems hatte weiterhin die alleinige Tabellenführung. Bei den beiden Verfolgern RV Bolanden und RV Langenschiltach ging es nicht nur um die letzte Chance zum Titel, sondern auch um die Teilnahme am EC-Finale. RV Bolanden kam besser ins Spiel und führte 2:0, RV Langenschiltach benötigte aber unbedingt ein remis. Mehr, als zum 1:2 zu verkürzen, schaffte RV Langenschiltach nicht mehr und damit war vor dem letzten Endrundenspiel klar, mit einem Sieg ist der RSV Waldrems Sieger. Aber auch FSV Brandenburg hatte noch eine kleine Chance zum Platz 2, also Europacup. Man hätte gegen RSV Waldrems selbst mit 3 Toren Unterschied gewinnen müssen. Der neue Pokalsieger U 23 machte aber schnell Nägel mit Köpfen und sorgte mit 5:1 zum Seitenwechsel schon für Feierlaune, die dann mit 10:2 sogar noch sehr deutlich ausgebaut wurde.

Damit geht der BDR mit einem jungen Trio ins EC-Finale in Ginsheim, RSV Waldrems, RV Bolanden und RSG Ginsheim können noch 2 und mehr Jahre in der Klasse U 23 antreten und sich weiter messen mit dem herausragenden Spieler Patrick Schnetzer aus Höchst, Titelverteidiger U 23, Ex-Weltmeister und amtierender Vize-Weltmeister.