Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

RC Höchst endlich Turniersieger in St. Gallen

Das mit jetzt 65 Jahren das älteste Radballturnier der Welt, der OLMA-Preis in St. Gallen, wurde auch in diesem Jahr als Weltcupturnier zum 7. Male aufgewertet. 10 Mannschaften aus 6 Nationen waren am Start, 3 Teams traten mit Ersatzspieler an, während bei SNA Gent I Peter Martens für Rik Deuvaert inzwischen fester Stammspieler geworden ist. Der erfolgreichste Verein im Radball-Weltcup RC Mazda Hagspiel Höchst hat hier endlich den Bann gebrochen und sich in die Siegerliste dieses Traditionsturniers eintragen können. Das Athletik-Zentrum war in den letzten 3 Jahren in fester Hand des Schweizer Pokalsiegers RS Altdorf und diese hatten bis zum Finalspiel alle Matches für sich entscheiden können. Das Finalspiel RC Höchst I gegen RS Altdorf war an Spannung kaum zu überbieten, möglicherweise gibt es eine Neuauflage bei der WM in Kagoshima.. Nach 2 x 7 Minuten war beim Spielstand von 3:3 noch keine Entscheidung gefallen und die Verlängerung über 1 x 7 Minuten musste her. Hier neigte sich das Spiel zugunsten der Vorarlberger, die mit 6:4 Toren nun schon zum 3. Male in der laufenden Serie Weltcupsieger wurden.

Der einzige Vertreter des BDR in St. Gallen, Weltmeister RV Gärtringen, ging schon gehandicapt in den Wettbewerb, denn Stammkeeper Uwe Berner musste krankheitsbedingt durch Gunther Schmid an der Seite von Matthias König ersetzt werden. Bei dieser Konstellation galt das Erreichen des Halbfinales schon als Tagesziel und das wurde dem Team schwer genug gemacht. Gegen SNA Gent I langte es „nur“ zum 3:3, den Pflichtdreier gab es gegen VC Cronenburg mit 7:2 Toren, aber das 3:3 gegen MO Svitavka I brachte die Verlegenheitsbesetzung aus Gärtringen in die Petrouille. Vize-Weltmeister RV Winterthur war mit 3 Siegen bereits im Halbfinale und SNA Gent I hatte im Duell der Verfolger gegen MO Svitavka I mit dem 6:5-Sieg sich in eine blendende Ausgangsposition gebracht. In der Neuauflage des WM-Finales von Stuttgart mit Reservespieler Gunther Schmid stand der RV Gärtringen mit dem Rücken zur Wand, denn es musste ein Sieg her und der wurde tatsächlich knapp mit 6:5 Toren erzielt. Bitte für SNA Gent I, denn damit war das erstmalige Halbfinale in Europa für den Weltcupsieger von Kagoshima zerstört.

In Gruppe 2 standen sich 3 Topp-Favoriten gegenüber, von denen sich der RC Höchst I mit 4:1 Toren über Ex-Weltmeister SC Svitavka schnell in eine gute Position brachte. Mit dem klaren 7:3 des 3-fachen OLMA-Siegers RS Altdorf über RC Höchst I zog der Schweizer Pokalsieger nach. Die spiele spitzten sich Es spitzte sich in dieser Gruppe alles auf das letzte Spiel RS Altdorf gegen SC Svitavka zu, denn hier drohte dem RC Höchst I sogar das Verfehlen des Halbfinales. Sofern nämlich SC Svitavka mit 3 Toren Differenz gewinnt gegen RS Altdorf, wären diese beiden Teams gemeinsam durch. Mit 9:6 Toren ließen die Eidgenossen nichts anbrennen und der WM-Vierte 2010 aus Tschechien war zum wiederholten Male am Halbfinale gescheitert.

In den Platzierungsspielen setzten sich mit VC Cronenburg (Platz 9) und MO Svitavka I (Platz 7) die Favoriten durch. Das Match um Rang 5 zwischen SC Svitavka und SNA Gent I kann man als vorweggenommenes Endspiel um den 8. Teilnehmer Europas am Weltcup-Finale in Mücheln bezeichnen. SC Svitavka hat mit dem 4. Turnier seine Saison 2011 beendet und mit der 6:7-Niederlage gegen SNA Gent I (die Flamen haben nur ein Spiel verloren) hier in St. Gallen nur den 6. Platz belegt. Mit 115 Rankingpunkten ist nun SNA Gent I beim Heim-Weltcup am 19.11.11 mit Platz 9 bequem in der Lage, an den Tschechen mit dann 116 Rankingpunkten vorbeizuziehen. Dann wäre erstmals in der Weltcup-Geschichte kein Tschechen-Team im Weltcup-Finale und dafür erstmals Belgien vertreten (in Baesweiler spielte SNA Gent im kleinen Weltcup-Finale mit).

Mit dem Turniersieg konnte sich RC Höchst I wieder das Trikot des Weltcup-Leaders überstreifen und ihre jetzt nach 4 Turnieren vorgelegten 190 Rankingpunkten sind sie nur noch von ihrer 2. Vertretung Patrick Schnetzer und Dietmar Schneider einzuholen.