Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

  

Der Aufstiegsheld Lars Wegmann hat wieder zugeschlagen

Wenn irgendwann einmal die Chronik für die Bundesliga-Aufstiegsrunde im Radball geschrieben wird, dann wird neben Rekordteilnehmer RVI Ailingen (Braunger und Federici) auf jeden Fall der Name Lars Wegmann erscheinen. In seiner langen Radball-Laufbahn hat der „Kugelblitz“ jetzt bei seiner 6. Teilnahme mit seinem 5. Partner zum 6. Male den Bundesliga-Aufstieg geschafft. Von da her hat er gegenüber dem Deutschen Meister 2009 Sven Broedel einiges voraus, denn dieser ist nie in die 1. Bundesliga aufgestiegen, ist aber dennoch DM-Titelgewinner geworden. Das hat Sven Broedel jetzt in den Farben des KSC Leipzig nachgeholt. Die Joker für LRV Cottbus und KSC Leipzig, Lars Wegmann und Sven Broedel haben also gestochen. Die Nr. 3 der Aufstiegsrunde wurde der SV Nordshausen, also alles Teams, die sich erst im Halbfinale des BL-Aufstiegs für dieses Finale in Erfurt qualifizieren mußten. Alle 3 Staffelsieger sind gescheitert.

Ein Novum gab es im Kampf um Platz 3, denn Südmeister RV Langenschiltach und SV Nordshausen waren nach den 15 Turnierspielen punkt- und torgleich. So musste ein separates Entscheidungsspiel eingeschoben werden, das SV Nordshausen sicher mit 3:0 Toren für sich entscheiden konnte.

Für Mitte-Meister RV Hechtsheim war das Auftaktspiel gegen KSC Leipzig schon von großer Bedeutung. Die „Jungen Wilden“ spielten vor allem im Angriff wie gehemmt, wo waren die kraftvollen Torschüsse? Mit 2:1 gingen die Punkte etwas glücklich an die Sachsen. Ähnlich lief es auch im Spiel 2, die Youngster aus Zscherben schossen allein in Hälfte 1 viermal knapp daneben und so ließ sich die 3:4-Pleite gegen Cottbus nicht verhindern. Riesenprobleme hatte SV Nordshausen mit dem Unternehmen sofortiger Wiederaufstieg gegen RV Langenschiltach. Die Haases waren blitzschnell und ehrgeizig, Nordshausen haderte mehr mit den Entscheidungen des Kommissärs, gelb für Christian Gallinger, und schon war das Spiel für Langenschiltach gewonnen. Für RV Hechtsheim war der Aufstiegszug schon im 2. Spiel fast abgefahren. Auffallend waren die vielen Gegentore knapp über den Vorderrad bei Keeper Rauch zum 2:6 gegen Cottbus. Leipzig war vor Langenschiltach gewarnt und mit konzentrierter Leistung war der 2. Dreier mit 6:2 Toren perfekt. Gegen RSV Zscherben II hatte sich SV Nordshausen besser eingestellt, holte mit 4:1 den Sieg und der Staffelsieger Nord RSV Zscherben II war gemeinsam mit RV Hechtsheim am Tabellenende nach dem 1. Block. Das Spitzenspiel Cottbus gegen Leipzig wurde von Lars Wegmann mit seiner Raffinesse entschieden. Er holte geschickt Freischläge heraus und die verwandelte er höchstpersönlich mit Antäuschungen vor dem Torschuss. Das 2:2 zwischen RV Hechtsheim und SV Nordshausen hat so recht keinem Team weiter geholfen. Dann zerstörte RSV Zscherben II mit dem 3:2 die gute Ausgangsbasis für RV Langenschiltach und holte selbst den ersten Dreier. Mit 5:1 machte dann LRV Cottbus den vorzeitigen Aufstieg perfekt im Spiel gegen SV Nordshausen. Für die Lausitzer, wohnhaft in Iserlohn, beginnt das Abenteuer 1. Bundesliga, für SV Nordshausen wird die Hoffnung immer kleiner. Aufsteiger Nr. 2 wird dann KSC Leipzig mit dem knappen 4:3 über RSV Zscherben II, die selbst dadurch aus dem Rennen sind. Nun hat es RV Langenschiltach in der Hand, in 2 Spielen die Nr. 3 zu werden. Mit 4:2 über RV Hechtsheim schiebt sich das Team mit 2 Punkten an den Kasseler Vorortlern vorbei. Nun war SV Nordshausen selbst gefordert gegen KSC Leipzig. Aber mit 0:2 nach 40 Sekunden schienen alle Felle davon zu schwimmen. Dennoch kamen Gallinger und Reichenbacher ins Spiel zurück, gingen zur Pause 4:3 in Führung und schafften mit 7:5 ungewöhnlich viele eigene Tore - was sich am Ende auszahlt. Für LRV Cottbus ging es um nichts mehr, aber Gegner RV Langenschiltach spielte um alles: Sieg und Remis mit 5:5 aufwärts bringt den Aufstieg, Niederlage und Remis bis 3:3 nur Rang 4, aber das delikate: ein 4:4 bringt mit SV Nordshausen Punkt- und Torgleichheit. Und das wurde Realität. Im Abendspiel ging es lediglich noch um die rote Laterne, die RV Hechtsheim mit dem 2:2 sieglos übernahm.