Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Waldrems schafft doch noch den Klassenerhalt

Spannung pur herrschte am 3. und letzten Spieltag der 5er Bundesliga. Bisher waren nur 2 Entscheidungen gefallen: die RSG Ginsheim war für das DM-Finale in Krofdorf-Gleiberg qualifiziert und der sehr spät eingegliederte Aufsteiger RSV Großkoschen war abgestiegen. Für die restlichen Teams ging es also noch um die restlichen 4 freien Plätze im DM-Finale und der 2. Absteiger wurde gesucht. Wie erwartet holte sich die RSG Ginsheim in diesem Jahr auch den Staffelsieg, denn die restlichen beiden Spiele gegen RC Iserlohn und RTK Krofdorf wurden mit knappen Siegen erfolgreich gespielt. Mit den nunmehr 25 Pluspunkten hat die RSG Ginsheim einen neuen Rekord aufgestellt, seitdem die 5er Bundesliga mit 10 Mannschaften spielt. Aber für diesen Staffelsieg können sich die Südhessen nichts kaufen, denn über viele Jahre (2006 auch die RSG Ginsheim) schaffte es nie der Bundesligasieger später auch Deutscher Meister zu werden. Erst der Rekordmeister RV Gärtringen hat 2010 dieses Gesetz der Serie gebrochen. Obwohl die DM-Finalisten im Meisterfinale meistens in Topp-Besetzung antreten, muß man die RSG Ginsheim in diesem Jahr zum Titelfavoriten stempeln und das Team ist heiß darauf, endlich auf dem Treppchen mal ganz oben zu stehen.

Meister RV Gärtringen verzichtete in den 3 restlichen Rundenspielen komplett auf seine Starspieler der 2er Bundesliga, das Vertrauen galt der jungen Truppe, die letztlich die Zukunft des Gärtringer 5er Sports darstellen sollen. Mit dem 2:1-Erfolg über RVI Ailingen war das Ziel DM bereits erreicht. Noch nicht gegen den Abstieg gesichert startete RVS Obernfeld mit einem Experiment, denn der verhinderte Stammkeeper Jan Heinrichs wurde von Andre Kopp im Gehäuse vertreten. Was vor Jahren noch schiefging, klappte jetzt und gegen RC Oberesslingen und RV Gärtringen holte das Team aus dem Eichsfeld 4 Pluspunkte und blieb ohne Gegentor. Jubel dann beim 2:1-Erfolg über RVI Ailingen, das gleichzeitig die erstmalige Teilnahme am DM-Finale bedeutete. Alte Bekannte im DM-Finale sind die Spieler des RC Oberesslingen. Ohne Simon Mannes hatte das Team ohnehin nur das Spiel gegen RVS Obernfeld zu absolvieren, weil Absteiger RSV Großkoschen zum Spieltag in Ailingen abgesagt hatte. So kamen dort von 7 nur noch 4 Spiele zur Austragung. Die eigentliche Überraschung der 5er Saison ist das Team des Aufsteigers RC Worfelden. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung ohne einen herausragenden Starspieler holte sich mit dem 4:2-Erfolg über den anderen Aufsteiger RC Iserlohn völlig unerwartet das DM-Ticket.

Brisant war die Lage im Abstiegskampf, die Spieltage fanden ausgerechnet daheim bei den am meisten gefährdeten Mannschaften RVI Ailingen und RSV Waldrems statt. Ex-Meister RSV Waldrems stand mit dem Rücken zur Wand, im Vorjahr blieb man in der Liga ungeschlagen und jetzt standen schon 5 Niederlagen in 6 Spielen zu Buche. Wenn alles unglücklich läuft, können 3 Siege daheim trotzdem den Abstieg bedeuten. 9 Punkte mußten also her und das war nur zu schaffen, wenn alle Cracks wie Thorsten Schneider, Tim Lindner und Jörg Fehr mitspielen. Die Mission „Klassenerhalt“ wurde tatsächlich realisiert, das Schlüsselspiel gegen RC Worfelden wurde knapp 2:1 gewonnen und mit 4:1 über RC Iserlohn und 5:1 über RTK Krofdorf nachgelegt. Konkurrent RVI Ailingen hatte zwar den „Vorteil“ des kampflosen 3:0 über RSV Großkoschen, aber der Spieltag war wegen des verkürzten Programms wesentlich früher beendet und RSV Waldrems und RC Iserlohn kannten die Marke 10 Punkte und 15:15 Tore vor ihren letzten Spielen. So gesehen ging es im Spiel RVI Ailingen gegen RVS Obernfeld (1:2) um alles: Ailingen gegen den Abstieg und Obernfeld ums DM-Finale. RKT Krofdorf hatte sich mit dem 1:1 gegen RC Worfelden bereits vorab den entscheidenden 11. Pluspunkt geholt, dann aber die Heim-DM durch die Niederlagen gegen RSG Ginsheim und RSV Waldrems verpasst. Dafür wurde es für RC Iserlohn zum Schluss sehr eng. Die noch mögliche DM-Teilnahme wurde durch das 0:1 gegen RSG Ginsheim abgehakt und der Blick nach unten war kritisch. Trotz der 2:4-Niederlage gegen RC Worfelden hatten die Sauerländer am Ende gegenüber RVI Ailingen die um ein Tor bessere Tordifferenz. Bitter also für den Absteiger RVI Ailingen (immerhin 2009 noch Staffelsieger), nach dem Aufstieg 2006 nun mit zwei 1:2-Niederlagen wieder die Klasse verlassen zu müssen. Wäre RSV Großkoschen in Ailingen angetreten, so hätte das Team vom Bodensee höher als 3:0 gewinnen können, jedoch hatte auch RC Iserlohn am 1. Spieltag ein kampfloses 3:0 gegen die Lausitzer auf dem Konto.