Kunstradfahrenbericht von Wilfried Schwarz  

4er Frauen - Aach ist 4er Weltmeister

Das 4er Kunstrad der Frauen entwickelte sich zu einem Krimi. Der Vorkampf eröffnete das Quartett aus Frankreich. Sie begannen etwas nervös und leisteten sich den ein oder anderen Fehler. Sie wurden aber zusehends ruhiger. Am Ende 292,62 Punkte. Ungarn begann sehr konzentriert und ohne nennenswerte Probleme. Doch mit zunehmendem Ende schlichen sich Fehler ein, sodass noch 281,47 Punkte übrig blieben. Den Reigen der Favoriten eröffnete die Schweiz (Bolliger, Keller, Paul, Roth).  Ein ruhiger Beginn mit Fehlern bei der Flügelmühle mit Rechtsschleifen. Der ein oder andere kleine Fehler führte zu Abzügen. 342,20, Finale erreicht. Beim Abgang von der Fläche durfte Doris Roth noch das Geburtstagsständchen aus über 3.000 Kehlen entgegen nehmen. Die Tschechinnen (Tobolikova, Oplocka, Matouskova, Pribylova) setzten dann den Maßstab. Auch sie hatten bei der Flügelmühle mit Rechtsschleifen leichte Probleme. Der Rest war fast Routine. 355,35, der neue Maßstab. Manuela Dieterle, Katja Gaisser, Simone Rudolf + Ines Rudolf vom RMSV Aach für Deutschland hatten auch bei der Flügelmühle leichte Probleme. Doch es wurde unter einem Raunen des Publikums gemeistert. Bei der Doppeltorfahrt gab es noch einen Tipper. 353,10, Ziel 1 das Finale geschafft. Österreich (Hagen, M. Melbinger, Schwar, SW. Melbinger) hatte die höchste Schwierigkeit eingereicht. Die 8er klappten. Bis zur 4 Minuten sah es gut aus. Bei der ganzen Stirnreihendrehung ein Absteiger und die Punkte schwanden. Sie wurden zusehends etwas unsicherer. 351,10, das Finale geschafft. Somit setzten sich die favorisierten Teams wie erwartet durch.

Beim Finale am Sonntag wurden die Karten neu gemischt. Und es sollte spannend werden. Die Schweiz begann. Nach sehr ruhigem Beginn sollte es doch einige Abzüge geben. Bei der Flügelmühle, beider ganzen Drehung. Nicht optimal. 345,87 am Ende Bronze. „Wow, dass wir noch eine Medaille holen, das haben wir nicht mehr erhofft,“ so der kurze Kommentar. Dann Österreich. Schon bei der ersten Übung war der Goldtraum zerplatzt. Abstieg beim 2er Querzug mit 4 Wechselschleifen. Danach ging es bis zum Schluss sehr ruhig weiter. 352,31 Punkte, Bronze war schon sicher. „Wir haben uns mehr ausgerechnet,“ so das Statement nach dem alle Quartetts fertig waren. Der Aacher 4er begann sehr ruhig. Flügelmühle mit Rechtsschleifen ohne Probleme und das auch bei der gleichzeitigen Torfahrt. Die Doppeltorrfahrt gemeistert und bis zum Schluß ging es so weiter. 356,23, Silber sicher und Manuela, Katja, Simone und Ines umarmten sich auf der Fläche unter dem riesen Applaus des Publikums. Nur noch Tschechien konnte die Aacherinnen überflügeln. Schon bei der 1. Übung gab es Probleme die sich weiter Fortsetzten. Absteiger beim Außenstern und der letzten Übung. 332,77, keine Medaille, der undankbare 4. Platz. „Ich kann es noch gar nicht fassen. Es war unser sehnlichster Wunsch und wir haben es geschafft.“ So Manuela Dieterle. „Mit der Leistung im Finale waren wir sehr zufrieden. Diese war besser als im Vorkampf“ das Fait von Katja Gaißer. „Große Probleme gab es keine. Die Flügelmühle mit Rechtsschleife und die gleichzeitige Torfahrt waren gefühlt nicht ganz perfekt,“ so Simone Rudolf. „Die Atmosphäre hier in der Halle war super, der Applaus der vielen Zuschauer genial.“ So die jüngste Ines Rudolf. Am Montagabend wird es in Aach einen großen Empfang für die neuen 4er Weltmeister geben.