4er Kunstfahren der Frauen

Wilfried Schwarz berichtet von der Hallenrad-WM (25. – 27.09.2005) in Freiburg - Entscheidung im 4er Kunstrad

v.l.n.r. Christine Zimmermann, Katja Gaißer, Simone Rudolf und Manuela Dieterle vom RMSV Aach bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt an der Hallenrad-WM in Freiburg

A (a) ch, wie schade ….

Quartett des RMSV Aach bei der Hallenrad-WM „nur“ auf Rang vier

Kunstradsport (WS) Das Regenbogentrikot des Weltmeisters wollte sich das Quartet des RMSV Aach bei der erstmals in Freiburg ausgetragen Weltmeisterschaft im 4er Kunstrad sichern. Es kam jedoch für das sympathische Team anders: Manuela Dieterle, Katja Gaißer, Simone Rudolf und Christine Zimmermann scheiterten an einer Übung und mussten sich mit Rang vier begnügen.

Belgien konnte aufgrund Verletzung nicht starten. Während am Nachmittag Ungarn (278,01 Punkte), Slowakei (292,83) sowie Frankreich (307,61) bereits am Start waren, entwickelte sich das Finale der vier stärksten Mannschaften am Abend zum Krimi. Dieser wurde von Österreich (RV Hohenems mit Silke Melbinger, Melanie Melbinger, Martina Schwar, Kathrin Hagen), die 358,4 Punkte einreichten eröffnet. Nach leicht unsicherem Beginn steigerten sie sich und leisteten sich kaum Fehler. Mit 351,37 Punkten setzten sie sich zunächst an die Spitze und setzten die Konkurrenz damit unter Druck. Tschechien (Nimeice I mit Marketa Tobolíková, Jana Oplocká, Katerina Pribylová, Michaela Matousková) das 361 Punkte eingereicht hatte, konterte im Anschluss. Sie hatten zwar einen Wackler bei der Drehung vom Innen- zum Außenstern und leichte Probleme beim 2er Längszug mit 4 Wechselschleifen, doch mit 352,69 Punkten hatte das Team, das die Handschrift von Irmtraud Wirth (Steinhöring) trägt, bereits die Bronzemedaille sicher. Damit wurde die These von Aach Trainer Paul Gaißer bestätigt. „Für den WM-Titel muss man um die 355 Punkte herausfahren“. Die Schweizerinnen (Hombrechtikon mit Daniela Keller, Corinna Paul, Doris Roth, Angela Bollinger) reichten 363,6 Punkte ein. Sie fuhren etwas unruhiger als die bisherigen Teams und hatten leichte Probleme bei der gleichzeitigen Torfahrt sowie bei der Standdrehung. Diese Kleinigkeiten summierten sich und so blieben 350,53 Punkte übrig. Damit fielen sie hinter Tschechien und Österreich zurück.

Jetzt galt es für die Aacher Mannschaft. 352,69 Punkte mussten überboten werden. Sie starten leicht nervös. Bereits bei der dritten Übung passierte es. Bei der Flügelmühle mit 4 Linksschleifen touchierten sie sich und die Übung musste abgebrochen werden – mindestens acht punkte Abzug. „Das war´s“ so der knappe Kommentar von Paul Gaißer zu Bundestrainer Dieter Maute, die am Fahrflächenrand mitfieberten. „Wir sind schlecht weggekommen und dann hat es nicht mehr zusammengepasst. Dabei hatten wir im Vorfeld an dieser Stelle nie Probleme“ sagte später Christine Zimmermann, die am frühen Abend noch als Fahnenträgerin die deutsche Mannschaft in die halle geführt hatte.

Jetzt waren theoretisch noch 357,47 Punkte möglich, doch noch waren 5 Minuten zu absolvieren. Die Punkte schwanden von Minute zu Minute. Am Schluss blieb die Anzeige bei 345,57 Punkten stehen. Somit blieb nur der enttäuschende vierte Rang. Der erste WM-Titel und damit das Regenbogentrikot ging an das Team aus Tschechien, Silber sicherte sich Österreich vor der Schweiz. „Natürlich ist die Enttäuschung Riesen groß, denn eine Medaille haben wir uns im Vorfeld schon ausgerechnet“, sagte Katja Gaißer nach dem Wettkampf.